Hepatitis A Überdurchschnittlich viele Fälle
Hepatitis A ist inzwischen aus dem Bewusstsein der Menschen und der Berichterstattung der Medien fast verschwunden, doch es gibt leider immer noch überdurchschnittlich viele Fälle zu beklagen. Diese infektiöse oder epidemische Leberentzündung bzw. Gelbsucht erlebt derzeit in Berlin wieder eine Welle, wie die Behörden nun mitteilen.
In Berlin wurden wieder mehr dieser Leberentzündungsfälle als üblich gemeldet, wie der Präsident des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lageso) bestätigt: „Es ist noch nicht vorbei“, konstatiert Franz Allert warnend, denn es gab im Jahr 2018 bislang an die 50 registrierte Fälle. 2017 wurden 213 übermittelte Fälle registriert und in den Jahren zwischen 2011 und 2015 gab es lediglich 52 Erkrankungen. Der Ausbruch begann in der Hauptstadt Deutschlands vor zwei Jahren, unter den Betroffenen befanden sich auffällig viele Männer. Zwei Drittel der Infizierten hatten vor der Erkrankung Sex mit Männern, woraufhin man sich gezielt an homosexuelle und bisexuelle Männer wandte, um diese zu warnen. Das Lasego startete eine Impfkampagne, da Kondome kein ausreichender Schutz vor einer Hepatitis A-Infektion sind, denn Schmierinfektionen sind hierbei ebenfalls möglich.
Die Infektionen treten zudem oft in Südamerika, Afrika und Asien auf, weshalb man auch von "Reise-Hepatitis" spricht, weshalb natürlich auf vor Reisen in diese Länder eine Hepatitis-A-Impfung sehr ratsam ist. Das Virus wird bekanntermaßen durch verunreinigtes Trinkwasser oder kontaminierte Lebensmittel wie rohe Muscheln übertragen, aber eben auch durch Fäkalspuren wie Urin oder Kot, die bei gemeinsamer Handtuchbenutzung (Stichwort Schmierinfektion), aber auch beim Sex in den Mund gelangen können: Praktiken wie Rimming sind im Fall von Hepatitis A deshalb riskant und Kondome daher auch kein Schutz gegen Hepatitis A. Die Risikogruppe sollte sich deshalb daher dringend impfen lassen, so die Empfehlung des Lasego, welches gefährdete Männer auch mit Anzeigen auf Dating-Apps zu erreichen versucht. Mit 15.000 Postkarten, die in Berliner Clubs, Gay-Saunas, Darkrooms sowie in Cafés und Apotheken in relevanten Stadtteilen verteilt wurden, wird ebenfalls versucht, so schnell wie möglich viele Männer zu erreichen und zu informieren. Zudem wird es einen Info-Stand auf dem Motzstraßenfest geben. Bei der Warnung und dem Impfaufruf spielen auch die Sozialen Netzwerke eine Rolle, weshalb man diesen Artikel am besten für seine Freunde teilt.
Wegen der gestiegenen Fälle von Infektionen mit Hepatitis A startete man zugleich eine Info-Kampagne, um über die Infektionsgefahren sowie Infektionswege aufzuklären. Das Tückische an Hepatitis A ist zudem, dass es besonders ansteckend ist, bevor man irgendwelche und auch unspezifische Symptome wie Appetitlosigkeit, Gliederschmerzen, heller Stuhl sowie dunkelbrauner Urin, Oberbauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und eine Gelbfärbung von Haut sowie Augen bemerkt. Die Inkubationszeit bei Hepatitis A beträgt dabei etwa zwei bis sechs Wochen. In der akuten Phase kommt es dann zu plötzlichem Fieber. Die Leberentzündung heilt zwar meist ohne große Komplikationen aus und zeigt keine Langzeitfolgen, schwächt den Betroffenen aber oft wochenlang. Gefährdet sind zudem Menschen mit einem schwachen Immunsystem, sodass auch HIV-Positive sich sicherheitshalber impfen lassen sollten.
Ein wirksamer sowie sicherer Schutz ist eine Impfung: Da offenbar viele Homosexuelle in Berlin nicht geimpft sind, häufen sich wieder Fälle der Leberentzündung Hepatitis A in der Stadt. Der Impfschutz tritt im Allgemeinen nach circa zwei Wochen ein, verwendet wird dabei ein HAV-Totimpfstoff zur Injektion. Information hilft also vor einer Infizierung und ein kleiner Piks kann große Probleme verhindern!