Direkt zum Inhalt
© vvg

Vorgestellt Rainbow Gala Cologne

vvg - 23.05.2018 - 07:00 Uhr

Donnerstag, 5. Juli 2018, 19.00 Uhr, Volksbühne Köln

Sebastian, kannst du dich kurz vorstellen?
S: Hi ;-), ich bin Sebastian Schürheck und habe gemeinsam mit meinem Geschäftspartner Zabato Bebe, einem österreichischen Eiskunstläufer, die Firma Cymatics Showproductions gegründet. Ich selbst bin im Zirkus groß geworden und habe später ins Musical-Fach gewechselt.

Wie kamt ihr zu der Idee eine Cologne-Pride-Gala in der Volksbühne zu präsentieren?
S: Wir hatten dort schon die Show „Best of Broadway“ und waren sehr zufrieden: Es ist eine der wenigen alten, noch bestehenden Bühnen in Köln, die ihren ursprünglichen Scharm erhalten hat. Neben vielen Produktionen, die wir für andere machen, wollten wir ein Benefiz-Abend für die LGBTI* machen. Und der Donnerstag vor dem CSD Wochenende passte ganz gut. Ich kenne natürlich die Galas im Maritim. Der Unterschied bei uns ist, das die Künstlerinnen und die Show im Fokus stehen und nicht das Rahmenprogramm für die Gesprächsrunden sein werden. Wir versuchen einen Ersatz zu etablieren, weil es in Köln im Vergleich zu „früher“ nur noch so wenig gibt.

Welche Künstler habt ihr gewinnen können?
S: Wir haben die Autorin Tracie Frank Mayer als Schirmfrau gewinnen können; sowie Deborah Woodson, eine großartige Soul und Gospel Sängerin. Ripley Myers, auf dem Foto als Jan dabei, wird mit Pam Penco den Abend moderieren. Außerdem werden noch Makeda, die in der Kölner Produktion von „Bodygard“ in beiden weiblichen Hauptrollen zu sehen war, Super-Talent-Gewinner 2014 Marcel Kaupp als Marcella Rockefeller, Ikenna Amaechi, der „Doppelgängerin“ von Whitney Houston, sowie Musical-Star David E. Moore, den meisten bekannt als Papa aus Starlight Express dabei sein.

Tracie, bist du als Nichte von Quincy Jones auch so musikalisch?
T: Nein, ich singe nur unter der Dusche; mein Ding ist eher das Schreiben. Ich habe gerade das Buch „Einen Herzschlag entfernt“ veröffentlicht. Es geht um meinen Sohn, der mit einem Herzfehler zur Welt kam. Die Ärzte empfahlen mir damals, mich von ihm zu verabschieden und die Maschinen abzustellen, was ich verweigerte. Heute ist mein Sohn 33 Jahre alt und gesund. Meine Botschaft ist: Gib niemals auf!

Deborah, du bist der Hauptact in der Show? Was wirst du auf der Bühne machen?
D: Zuerst einmal: ich habe Tracies Buch schon gelesen: es hat mich wirklich berührt! Ob ich nun tatsächlich der Hauptact in der Show bin, soll das Publikum entscheiden. Aber ich möchte mich bedanken, dass ich auf der Bühne mitwirken darf, mit so vielen erstklassigen Künstlern ! Was ich genau singe, soll eine Überaschung werden! Aber die Hymne „I am, what I am“ wird auf jeden Fall dabei sein.

Was habt ihr für eine Beziehung zur Gay-Comunity?
D: Ich bin sehr oft bei CSD-Events aufgetreten, nicht nur in Deutschland. Das Besondere bei dieser Gala ist für mich, dass ein Drittel der Einnahmen an die Kölner AIDS-Hilfe geht. Das liegt mir am Herzen, weil ich viele Freunde und Kollegen an Aids verloren habe. Viele vergessen, das HIV immer noch existiert.


T: Ich habe viele Freunde in der Gay-Comunity und alle haben das Recht zu leben und zu lieben, wie sie wollen. Mein Buch ist auch nicht nur eine Geschichte einer Mutter über ihren Sohn, sondern ein Buch über die Liebe und das Recht zu leben für uns alle. Ich möchte jedermann durch meine Geschichte ermutigen, wenn sie für irgendetwas in ihrem Leben kämpfen müssen, sei es Gesundheit, Lifestyle, wie auch immer – dass sie nicht aufgeben sollen! We must fight for our rights!


D: Als eine im Süden geborene US-Amerikanerin kenne ich das Gefühl, wie ein Mensch behandelt wird, der Bürger zweiter-Klasse ist. Auch in USA, bis 1967 durften Scharze und Weiße nicht heiraten. So kann ich es besonders verstehen, das man jedem Menschen das Recht zubilligen muss, mit dem Menschen zu leben und auch heiraten zu können, den er erwählt hat. Das darf keine Regierung oder Kirche bestimmen! Niemand! Sondern nur diese beiden Menschen. Die Rechte der Homosexuellen und der Schwarzen müssen immer noch an den meisten Orten der Welt erkämpft werden.

Jan, warum bist du dabei?
J: Ich finde es total relevant, der Szene unterschiedliche Gesichter und Facetten zu geben. Der homosexuelle Lifestyle muss lernen über den eigenen Tellerrand zu blicken. Gerade die Einrichtungen, für die wir spenden, sind die richtigen, um aufzuzeigen: Es gibt mehr Farben auf der Regenbogenflagge, als nur die eine, die für einen selbst steht.
Deswegen geht auch je ein Drittel des Erlöses an die Aids Hilfe Köln, an Rubicon, das eine hervorragende Arbeit u.a. für Transgender leistet sowie an Looks e.V.. Für uns waren diese drei Themen „HIV, Transgender und schwule Prostitution“, welche immer noch stark tabuisiert sind, besonders unterstützenswert.


Sebastian, was wünschst du dir von dem Abend?
S: Auf jeden Fall ein volles Haus. Und dass die Gäste vor und die Künstler auf der Bühne Spaß miteinander haben. Natürlich werden wir auch auf die Arbeit der begünstigten Vereine eingehen, aber das tolle Entertainment soll im Vordergrund stehen. Anschließend gibt es noch eine After-Show-Party im Exile, dem „Stammhaus“ unserer Moderatorinnen.

Gibt es auch männliche Darsteller in der Show?
S: Wir haben Tänzer, die als Männer für das männliche und weibliche Auge dabei sein werden.
Jan: Ich möchte das Event auch eher als „diverse“ anstatt „schwule“ Veranstaltung bezeichnen. Das biologische Geschlecht ist komplett sekundär. Auch wir als Moderatorinnen haben ja eine Überraschung unterm Röckchen, die andere Frauen nicht haben.


Gibt es noch Karten und wenn ja, wo?
Definitiv: incl. VRS-Ticket bei koelnticket.de oder über die HP der Volksbühne. Da kann man sich auch über alles weitere informieren.

Was muss noch gesagt werden?
Unsere Künstlerinnen und Künstler treten alle ohne Gage auf, wer ihnen persönlich Dank zollen möchte, hat die Gelegenheit nach der Veranstaltung Bücher und CDs mit Autogrammen zu erwerben.

Auch Interessant

Im Interview

Diego Breittmayer

Der in Chile geborene Künstler kam vor 10 Jahren nach Deutschland. Hier konnte er endlich seinen Lebens-Traum verwirklichen, von Kunst zu leben.
Horst und Manuel

Pärchen April 2024

Dieses Paar fand sich auf Anhieb eigentlich nicht so toll und ist inzwischen das perfekte Traum-Familien-Glück samt harmonischem Landleben.
Mario Adrion

Ein neues Bild von Männlichkeit

Wer Mario Adrion noch nicht kennt, hat etwas verpasst – das deutsche Multitalent macht seit einigen Jahren Karriere in den USA.
Ausgequetscht

Niklas Jandusch

arbeitet als Chef-Steward und wurde auf einem Flug von Heidi Klum angesprochen, ob er nicht bei der neuen Staffel von >Germany‘s Next Topmodel< ...
Dennis und Kevin

Pärchen März 2024

Kein Feuerwerk konnte so strahlen wie die Augen dieser beiden: Denn an Silvester funkte es gewaltig zwischen ihnen.
Ausgequetscht

Aaron Knappstein

ist Mitbegründer und derzeitiger Präsident des jüdischen Karnevalsvereins „Kölsche Kippa Köpp vun 2017 e.V.“
Fynn und Polo

Pärchen Februar 2024

Dieses Paar beweist: Liebe kennt keine (Landes-)Grenzen und keine Sprachbarrieren ...