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Entdeckerziele Malerisches Meißen

rb - 25.05.2018 - 07:00 Uhr

Ganz in der Nähe von Dresden liegt die Wiege Sachsens. In Meißen haben die Kurfürsten vor Jahrhunderten ihre Residenz errichtet. Das Städtchen Meißen ist natürlich auch bekannt für seine Porzellan-Tradition. Weinkenner kommen hier ebenfalls auf ihre Kosten. Eingebettet in eine wunderschöne Landschaft, ist Meißen immer eine Reise wert.

Feiner Wein

Am sonnigen Nachmittag treffe ich Walfriede in der Lobby vom Dorint Parkhotel Meißen. Das ist eine der ersten Adressen hier, wenn es um gepflegte Übernachtung, Wellness und Gastronomie geht.  Schnell den Koffer auf das Zimmer, dann geht es schon los mit der Führung. Wir gehen runter zur Elbe, wo wir einen prachtvollen Blick auf das Wahrzeichen der Stadt haben, die Albrechtsburg. Auf dem Burgberg steht, neben diesem kurfürstlichen Schloss, auch der gotische Dom. Dann spazieren wir weiter zur Winzergenossenschaft Meißen. Wein ist hier wohl schon vor tausend Jahren angebaut worden, Bischof Benno soll die Reben höchstpersönlich gepflanzt haben. Jana empfängt uns in der gemütlichen Lounge der Winzer. Wir reden über die verschiedenen Weinsorten, auch nicht-alkoholische Getränke sind im Angebot. Von der breiten Palette der Reben-Erzeugnisse kann ich mich in der angrenzenden Vinothek selbst überzeugen, bevor ich mit Walfriede in die Katakomben hinab steige. Denn Wein und seine regionale Geschichte werden in einer Multimedia-Show in den Kellergewölben der Genossenschaft sehr schön erfahrbar gemacht. Ich lerne viel über die Tradition des Anbaus in dieser Region, probiere auch ein paar dieser köstlichen Tropfen. 

Wer in einem zünftigen Ambiente gut speisen möchte, dem sei das Romantikrestaurant Vincenz Richter empfohlen, wohin wir jetzt unsere Schritte lenken. Direkt neben der Frauenkirche in der Altstadt gelegen, gibt es hier saisonale Küche mit sächsischem Einschlag. Uns empfängt Gottfried Herrlich, der die Geschicke des Hauses seit vielen Jahren liebevoll führt. Denn nach einer schwierigen Phase bis zur Wende, hat sich das Restaurant zu einem Kultort für Feinschmecker und Kulturfreunde entwickelt. Das Haus ist sozusagen auch ein Museum für die Kulturgeschichte von Meißen geworden. Sogar eine Folterkammer befindet sich im Keller des Hauses. Gottfried Herrlich lebt seinen Beruf. Er ist auch ein Weinphilosoph, der die Tropfen mit musikalischen Kompositionen vergleicht. Sein Sohn betreibt ein Weingut, das nicht nur das Restaurant beliefert, sondern darüber hinaus hohes Ansehen genießt. Wir sitzen bei Wein und Speisen noch lange zusammen. Gottfried erzählt auch von bekannten Politikern und Staatsgästen, die hier diniert haben. Über unserem Tisch hängt ein uralter Helm, der zur Lampe umfunktioniert wurde. Überhaupt atmet dieses Haus Geschichte. Ein echtes Erlebnis.

Edles Porzellan

Ebenfalls ein großes Erlebnis erwartet mich am folgenden Tag. Walfriede führt mich auf die Albrechtsburg. Auf mehreren Stockwerken in diesem gotischen Bauwerk kann man die Epochen der Stadt seit dem Mittelalter auf sich wirken lassen. Die wichtigsten Persönlichkeiten sind als Standbilder in der großen Halle zu bewundern. Auch wurde das berühmte Porzellan zunächst hier hergestellt. Der Alchimist Johann Friedrich Böttger schuf mit seinen Forschungen Anfang des 18. Jahrhunderts im Auftrage August des Starken die Grundlage für das europäische Porzellan. Die gekreuzten Schwerter sind seit dieser Zeit das Markensymbol für das edle Meißner Porzellan. Anschließend gehen wir durch die beschauliche Altstadt. Hier gibt es schöne Geschäfte mit sehr individuellen Angeboten, die viel Freude machen. Dann besuchen wir Andreas Ehret in seinem Atelier. Der gelernte Porzellandreher und Designer hat sich auch spezialisiert auf Aktskulpturen, vornehmlich männlicher Art. Das sind sehr spannende Kunstwerke, die man sich in die Vitrine stellen kann. Denn Andreas spart auch anatomische Details nicht aus. Weiter geht es zur Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen. Damit die Marke auch international kommuniziert werden kann, hat man sich hier auf das Doppel-S (statt „ß“) im Namen verlegt. Bianca zeigt uns die verschiedenen Bereiche des schicken Neubaus. Unten der Shop mit traditionellen Designs und hochmodernen Produkten, die beweisen, dass Porzellan auch den Geschmack der jungen Generation trifft. Beim Mittagessen im Restaurant Meissen können wir ausgesuchte Speisen auf dem edlen Porzellan des Hauses genießen. Ich erhalte danach Gelegenheit, die Herstellung des weißen Goldes hautnah mit zu erleben. Schritt für Schritt kann ich an den Werktischen der jeweiligen Spezialisten die Entwicklung vom Rohmaterial bis hin zur Bemalung verfolgen. Dann schauen wir uns im hauseigenen Museum die unterschiedlichen Exponate aus den Jahrhunderten an. Wundervolle Stücke!

Zum Abschluss gönne ich mir noch für den Abend ein Konzert. In der Frauenkirche wird die Johannes-Passion von Bach gegeben. Das ist Gänsehaut pur und fügt sich hervorragend in das Gesamterlebnis an diesem Ort ein.
 

Mehr Infos:

www.touristinfo-meissen.de
www.sachsen-tourismus.de

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