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Kai Schwind // © Archiv

Im Interview Kai Schwind

js - 03.11.2017 - 09:00 Uhr

Kai Schwind ist ein deutscher Autor und Regisseur für Hörspiele und Live-Inszenierungen. Er schrieb schon für Hörspielserien wie „TKKG“ und Live-Inszenierungen von „Die drei???“. Bereits am 8. September, erschien „Einhorst und Pegatussi“, ein Hörspiel mit Ecken, Kanten und ganz viel Glitzer. In den Titelrollen sprechen Martin Klempnow (Switch reloaded) und Mirja Boes (Die dreisten Drei). Kai Schwind, der Autor von „Einhorst und Pegatussi“ nimmt uns mit auf die Regenbogen-Insel und hat uns einige Fragen beantwortet.

Du wurdest gefragt, ein Hörspiel über Einhörner zu schreiben. Was war dabei dein erster Gedanke?
„Ich musste erstmal laut lachen. Ich habe zwar schon für sehr unterschiedliche Formate und quer durch viele Genres gearbeitet, aber in so einer rosa Glitzerwelt wie bei den Einhörnern hatte ich mich bis jetzt noch nicht aufgehalten. Aber als mir dann klar wurde, dass es hier auch um das Erfinden einer zwar bunten, aber auch leicht ironischen Welt voller schrägem Humor gehen sollte, hatte ich sofort große Lust.“

Wie lange hast du insgesamt an „Einhorst und Pegatussi“ gearbeitet?
„Das musste verhältnismäßig schnell gehen – vom ersten Konzept bis zu den fertigen Skripten vergingen knapp sechs Wochen.“

Wie kam dir die Idee zu Pegatussi? Warum ist sie gerade Model und Feministin?
„Der Name stand ja bereits vom Lizenzgeber fest. Mit dem Wort „Tussi“ im Namen hatte ich bereits ein gewisses Bild vor mir, und ich fand, dass das ganz gut zu einer „Model“-Persönlichkeit passte. Ich hatte dann aber Lust, das Klischee etwas zu brechen und deshalb ist Pegatussi auch Feministin und liest Simone de Beauvoir und Judith Butler. Pegatussi ist kein Dummchen, das man einfach so rumschubsen kann. Im Gegenteil, sie sagt den Jungs ganz schön wo’s langgeht.“

Ist Mirja Boes, die Einzige, die als Sprecherin für Pegatussi in Frage kommt? Warum gerade sie?
„Es waren mehrere Sprecherinnen im Gespräch, aber Mirja Boes bringt eigentlich genau diese Mischung aus „Tussi“ und „Feministin“ mit, die zu Pegatussi passt. Ich glaube die Dialoge lagen ihr sehr nahe.“

Ist Pegatussis schwuler bester Freund „Teddy“ denn auch ein Teddybär? Oder von welchem Tier sprechen wir hier?
„Ja, Teddy ist ein Teddybär, aber natürlich auch ein „Bär“ im etwas erweiterten Sinne. Schön haarig und flauschig...“

Wie bist du auf Teddy gekommen? Muss er als bester Freund eines Topmodels einfach schwul sein?
„Die bunte Welt auf der Regenbogeninsel und natürlich Einhörner generell sind ja bereits feste Bestandteile einer schwulen Ikonographie in der „queer culture“. Da bot es sich an, eine zentrale Figur eindeutig als schwul zu entwerfen. Außerdem finde ich, dass es quer durch alle Genres der Kinderhörspiele generell noch viel zu heteronormativ zugeht. Zeit, da mal etwas Abwechslung hereinzubringen.“  

Sollte Kinder- und Familienunterhaltung für dich generell gesellschaftskritisch sein?
„In erster Linie sollte sie unterhaltend und gut gemacht sein, aber in diesem Fall fand ich das sehr passend, dass eine so übertriebene Welt auch Raum für echte Konsumkritik hat und generell sehr aufgeklärte und liberale Werte repräsentiert. Das Ganze soll aber nicht langweilig und moralisierend präsentiert werden, sondern mit abgedrehten Geschichten und verrücktem Humor. Ich hoffe, dass die Leute – Groß und Klein daran Spaß haben.“

Gibt es etwas, dass du unseren Lesern sagen möchtest?
„Lasst es glitzern!“

Dieses Interview hat SCHWULISSIMO mit Kai Schwind im Oktober 2017 geführt.

"Einhorst & Pegatussi"

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