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 "Lasst uns Akzeptanz feiern und die queere Community unterstützen"

Mabel "Lasst uns Akzeptanz feiern und die queere Community unterstützen"

km - 24.10.2021 - 10:00 Uhr

Mabel McVey ist 25 Jahre und in Spanien geboren. Die Musikerin ist die Tochter der schwedischen Sängerin Neneh Cherry und des britischen Musikproduzenten Cameron McVey. Als Kind hatte sie bereits Piano-Unterricht und später studierte sie Musiktheorie und Musikproduktion.
Ein kommerzieller Erfolg gelang 2017 mit dem Song „Finders Keepers“ und sie hat seitdem internationalen Erfolg – spätestens nach „Don’t call me up“ und „Boyfriend“ ist sie in unser aller Ohr.
Neue Musik ist auf dem Weg, denn mit „Let them Know“ hat sie den Startschuss gelegt für das kommende Album. Darüber wollte sie allerdings noch nicht zu viel von spoilern. Aber dafür hat sie mit SCHWULISSIMO über ihre Verbindung zur LGBTI*-Community gesprochen, was die erste Single bedeutet und dass sie kein Morgen-Mensch ist.

 

Was war der letzte Song, den du gehört hast und was hast du dabei gefühlt?
Ich habe den Tag mit Coldplay gestartet. Ich mag es, diese Band nach dem Aufstehen im Bett zu hören. Der Song war „Every teardrop is a waterfall“ (lacht). Auch wenn man es nicht glauben kann, fühle ich mich sehr gut, wenn ich diesen Song höre. Es ist einer dieser Songs, die zwar traurig, aber zur gleichen Zeit auch sehr spaßig sind. Es hilft mir, mich für den Tag fertig zu machen.

Eine merkwürdige Songauswahl um in den Tag zu starten. (lacht)
Ja, ich weiß. Meine Freunde machen sich darüber auch immer lustig und sagen mir immer wieder das meine Getting-Ready-Playlist so emo ist. (lacht) Wenn ich dann auf dem Weg bin, dann kommt die positive Musik, aber wenn ich aufstehe, brauche ich das Emotionale. Aufwachen ist sehr emotional – ich meine, ich würde lieber ausschlafen und daher passt diese Art von Musik zu meinem Morgen.

Also bist du vermutliche kein Morgen-Mensch?
Oh nein - absolut nicht! (grinst)

© Universal Music

Deine Eltern sind erfolgreich im Musik-Business, aber du hast deinen Erfolg selbst aufgebaut. Druck wegen deiner Eltern verspürst du keinen, hast du mal in einem Interview gesagt, aber bekommst du nach einer Show oder einem Release einen Anruf oder eine Nachricht mit Tipps oder Anregungen zu deiner Musik?
Nein gar nicht, das halten meine Eltern und ich getrennt voneinander. Sie sind meine Mutter und mein Vater und kein Künstler oder Produzent für mich – in keinster Weise.

Fühlt es sich für dich unterschiedlich an, wenn du schwedisch oder in englisch singst?
Ich habe schwedisch gelernt als ich 10 Jahre alt war. Meine tiefen Emotionen und Gefühle sind verbunden mit der englischen Sprache. Ich habe es nie versucht schwedische Texte zu schreiben, es fühlt sich nicht natürlich an – aber vielleicht versuche ich es mal.

Wie ist deine Verbindung zur LGBTI*-Community?
Es ist mir extrem wichtig, dass ich eine Fanbase habe in der sich jeder wohlfühlt und sein kann wer er wirklich ist – ich selbst versuche meine Liebe und meine Unterstützung allen zu zeigen. Ich bin in einem Haushalt mit einem schwulen Patenonkel aufgewachsen und es war einfach normal für mich. So bin ich groß geworden. Wenn Menschen gesagt haben, dass sie beispielsweise in einer Beziehung sind, habe ich gefragt „mit einem Mann oder einer Frau?“. Heteronorme Strukturen gab es in dem Punkt für mich nicht – nur weil du ein Junge bist, musst du nicht mit einem Mädchen ausgehen.
Da ich das von Zuhause so kenne, das jeder feiert wer er wirklich ist und das ohne Probleme so offen auslebt, wollte ich das auch als Künstlerin weitertragen. Es gibt einfach zu viele Menschen, die nicht in so einem Zuhause aufgewachsen sind und ihre Gefühle nicht ausleben können oder wollen. Also wenn ich eine Community und einen Raum schaffen kann, in dem sich jeder wohlfühlt und jeder so sein kann wie er ist, dann ist das traumhaft und macht mich sehr glücklich.

Wie kreierst du diesen Raum?
Was ich machen kann, ist meine Unterstützung so gut es geht zu zeigen. Öffentlich Dinge ansprechen, die einfach falsch sind oder falsch laufen – meine Stimme und Reichweite dafür einsetzen. Unangenehme Gespräche führen und Menschen korrigieren, wenn sie diskriminierende Aussagen tätigen. Ich bin am Ende nur eine Person, aber ich habe LGBTI*-freundliche Fans, gerade weil ich als Künstlerin auch klarmachen kann: Lasst uns Akzeptanz feiern und die queere Community unterstützen.

© Universal Music

Deine Single „Let them Know“ funktioniert perfekt als LGBTI*-Hymne mit Outing-Anspielungen. Zeilen wie „Lass sie wissen“ oder „leg den Schalter um“ passen perfekt. Wusstest du von Anfang an, dass es ein super Sommersong für die Community ist oder war das eher Zufall?
Ich wollte diese Thematik in einer respektvollen Art und Weise mit einbauen, da es nicht meine Reise ist und jeder es für sich selbst entscheiden muss. Ich möchte Musik machen, die auch die LGBTI*-Community anspricht, da es für mich aus meinen Kindheitserfahrungen wie gesagt etwas ganz Normales ist und das sollte es auch für alle sein. Natürlich ist der Text aus meinen Erfahrungen entstanden, aber lässt sich ebenfalls auf ein Coming-out beziehen. Das ist das Schöne an Musik, es verbindet Erfahrungen und jeder kann sich das daraus ziehen was er oder sie benötigt.

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