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Modische Masken

Nicht nur ein Mundschutz Modische Masken

ja - 06.06.2020 - 12:00 Uhr

Als Billie Eilish im Januar bei den Grammys mit einer Gesichtsmaske auf den roten Teppich kam, war dies ein absolut außergewöhnliches Accessoire und wurde vielfältig diskutiert. Sie trug diese damals als Symbol um zu zeigen, dass sie selber darüber entscheiden kann was und wie viel sie von sich preisgibt. Was noch vor wenigen Monaten ganz weit entfernt schien, ist heute weltweit nicht mehr wegzudenken. Egal ob wir Bahn fahren, Brötchen einkaufen gehen oder uns die Haare vom Friseur schneiden lassen: Wir müssen einen Mundschutz tragen, sind sogar gesetzlich dazu verpflichtet. Einen Solchen zu tragen ist nicht immer unbedingt gemütlich, schützt dafür aber Mitmenschen und teilweise auch den Träger. Daher handelt es sich hierbei laut Robert-Koch-Institut um eine sehr effektive Maßnahme im Kampf gegen die Corona-Pandemie.

Einige Menschen sind unter diesen Umständen sehr kreativ geworden und haben selbst Masken genäht, andere verbinden die Pflicht mit etwas Nützlichem und verknüpfen Hilfsprojekte mit einem Maskenkauf. Weitere machen ein modisches Accessoire daraus und legen dafür sogar viel Geld auf den Tisch. Was auch immer hieraus gemacht wird, eines steht fest: Masken beschäftigen und beeinflussen unsere Gesellschaft im Moment stark.

Mundschutz ist mehr als Gesundheitsschutz

In Zeiten der Pandemie und im Kampf aller Menschen gegen den gemeinsamen Feind, das Corona-Virus, scheint die Menschlichkeit wieder sichtbarer als zuvor. Innerhalb kürzester Zeit entstanden viele Hilfsprojekte für Menschen in Not. Eine besonders beliebte Aktion derzeit ist das Nähen und Verkaufen von Masken für einen guten Zweck. So gibt es beispielsweise eine Gruppe von Frauen in Hamburg, welche tagtäglich aus Herrenhemden oder alter Bettwäsche Mundschutz-Masken nähen und diese verkaufen. Den Erlös daraus spenden sie an eine Suppenküche der Stadt. Auch in Berlin nähen Frauen solche Virusblocker und Spenden den Erlös an die ärztliche Infrastruktur der Flüchtlingscamps in Lesbos. Solche Aktionen gibt es derzeit in vielen Teilen Deutschlands und der Welt.

Neben Gruppen aus der Bevölkerung reagierten auch bekannte Personen des öffentlichen Lebens auf die Maskenpflicht. So stellte der Youtuber und Musiker Fynn Kliemann beispielsweise seine gesamte Merch-Produktion auf eine reine Masken-Produktion um, damit Arbeitsplätze gesichert und Pflegeeinrichtungen schneller mit dem wichtigen Produkt ausgestattet werden konnten.

Was man mit ein paar kleinen Anti-Virus-Helfern erreichen kann, geht also weit über den reinen Krankheitsschutz hinaus.

Die Polen Jakub und Dawid setzen sich ein

Die Polen Jakub und Dawid, ein bekanntes Schwulenpaar, machten es vor wenigen Wochen schon vor: Sie verteilten Regenbogen-Masken auf der Straße, welche sie selbst genäht hatten. Damit bekämpften sie gleich zwei Dinge: Das Corona-Virus und die in Polen weit verbreitete Trans- und Homophobie. Das Verteilen des neuen Begleiters hatte hier also eine weitaus höhere Bedeutung als nur die Bereitstellung eines schlichten Atemschutzes. Aufgrund der starken Diskriminierung hatten die beiden zunächst Angst, mit ihren Masken auf die Straße zu gehen. Dies war jedoch völlig zu Unrecht: Die Aktion kam tatsächlich sehr gut an und viele Menschen zeigten sich gerührt.

In der Mode sah man Gesichtsmasken im Laufe der Jahre schon häufiger, einige Designer schickten ihre Models mit solchen bereits vor der Corona-Krise über den Runway. Ironischerweise gab es erst im vergangenen Jahr eine Modenschau mit Gesichtsmasken, welche in einer Kollektion für Frühjahr/Sommer 2020 auftauchten. Dies war keine düstere Vorahnung, sondern tatsächlich ein dummer Zufall. Die Designerin der Accessoires wollte damit ein Zeichen gegen den Klimawandel setzen und einen Schutz für Fahrradfahrer in Großstädten mit vielen Abgasen anbieten.

Übrigens gibt es mittlerweile Online-Shops, bei welchen man Masken im Regenbogendesign oder anderen relevanten LGBTI*-Designs erwerben kann.

Damit kann man selbst in Zukunft auch zwei Dinge gleichzeitig bekämpfen: Viren und Trans- oder Homophobie.

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