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Psychische Erektionsstörungen // © unsplash

Psychische Erektionsstörungen Stigma-Stress– „Impotenz“ ein Teufelskreis?

Redaktion - 14.03.2022 - 15:55 Uhr

Alleine der Name verursacht Stress: „Impotenz“. Ist der Stress durch Stigma auch der erste Ansatz, um das Problem zu lösen? Medizinisch beschreibt das Wort „Impotenz“ zwei verschiedene Zustände, Fruchtbarkeit und die Fähigkeit, eine Erektion zu bekommen. Daher ist es denkbar ungeeignet, um Erektionsstörungen zu beschreiben, denn das Wort baut Stress auf und: Stress ist ein klassischer Auslöser für Erektionsstörungen.

Gründe für Erektionsstörungen bei jungen Männern

Die meisten denken bei Erektionsstörungen, oder wie sie medizinisch korrekt genannt werden: erektile Dysfunktion, an ein Problem alter Männer. Sie denken an ein medizinisches Problem, das medikamentös behandelt wird und seine Ursachen in Prostataproblemen, Tabak- und Alkoholmissbrauch oder Operationen hat. Das ist grundsätzlich auch nicht falsch, aber nicht nur alte Männer sind von dem Problem betroffen, obwohl die Wahrscheinlichkeit natürlich drastisch ansteigt mit dem Alter.

Junge Männer sehen sich ebenfalls häufig mit Erektionsstörungen konfrontiert. Die Ursachen für diese liegen aber meistens in anderen Dingen. Die häufigsten Ursachen für ED (Erektile Dysfunktion) bei jungen Männern sind psychische Ursachen. Stress beispielsweise, oder Unsicherheiten führen häufig zu einem Problem, über das die wenigsten offen Reden wollen und dadurch kann sich das Problem natürlich verstärken.

Ist Stress der Hauptfaktor für Erektionsstörungen?

Nein natürlich nicht, der Großteil der Erektionsstörungen sind immer noch organisch bedingt, gleichzeitig findet sich aber häufig eine psychologische Komponente. Gleichzeitig, und das sind keine medizinischen Forschungsergebnisse, liegt es auf der Hand, dass Stigma rund um „Impotenz“ den Stress erhöht.

Ein erster Schritt in der Behandlung er eigenen Unfähigkeit, eine Erektion zu bekommen oder zu halten, wäre also darüber zu reden und offen mit dem Thema umzugehen. Schon ein einfaches Gespräch mit dem Partner und auch mit engen Freunden darüber könnte das Thema normalisieren und so Leistungsdruck abbauen. Vielleicht stellt sich so heraus, dass auch im Freundeskreis Menschen mit dem Problem zu kämpfen haben, oder dass der Partner das Gleiche auch schon erlebt hat. Das senkt den Druck und schafft Akzeptanz, vor allem Selbstakzeptanz.

Was wenn Stress nicht die Ursache ist?

Das ist sehr häufig der Fall und daher niemals auszuschließen. Wenn es sich bei einer erektilen Dysfunktion nicht um eine stressbedingte, bzw. psychosomatische Erektionsstörung handelt, dann kann das Gespräch suchen natürlich immer noch ein erster Schritt sein, schlussendlich wird der Gang zum Arzt aber unerlässlich. Das ist selbstverständlich in allen Fällen der beste Weg. Auch nach Gesprächen mit Freunden sollten Betroffene sich immer an einen Urologen wenden.

Ein Arzt kann sich das Problem anschauen und genau feststellen, was die Ursachen sind und gleichzeitig auch die geeignete Therapie anordnen. Eine dieser Therapien könnten etwa Medikamente wie Viagra oder Cialis sein. Wenn ein Arzt eine solche Therapie für sinnvoll erachtet, können sich Betroffene dieses und andere Medikamente in der online Apotheke Apomeds bestellen.

Warum sollten wir nicht von Impotenz reden?

„Seinen Mann stehen“, „Impotenz“ und „schlappmachen“ sind Wörter und Begriffe mit inhärent negativen Konnotationen, sie vermitteln ein Bild von Schwäche oder Unfähigkeit. Das ist ein Bild, das dem Krankheitsbild und der eigentlichen Situation keineswegs gerecht wird. Wenn wir uns selbst oder andere mit diesen Wörtern beschreiben, dann übertragen wir diese negativen Konnotationen direkt auf die Betroffenen.

Von einer erektilen Dysfunktion oder ED zu reden, wird sowohl dem medizinischen Aspekt gerecht, da Impotenz eben zwei verschiedene Krankheitsbilder beschreibt und wir beschreiben das Problem auch als was es ist: Ein medizinisches. Wir können also mit sehr wenig Aufwand möglicherweise zumindest einen kleinen Beitrag zu Lösung leisten, indem wir die Betroffenen und uns selbst nicht weiter in ein negatives Licht rücken. Wir haben das bereits in einem anderen Artikel beschrieben, der auch auf weitere Aspekte von Erektionsstörungen eingeht. 

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