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„Unsichtbare“ Zahnspangen // © becon

Wie funktionieren diese Zahnspangen? Sind die Spangen etwas für mich?

kk - 21.08.2020 - 10:00 Uhr

Gerade, regelmäßige Zähne hätte wohl jeder gerne, doch die meisten finden die Vorstellung einer hässlichen drahtigen Zahnspange gruselig. Doch dank eines neuen Trends kann man seine Zähne nun quasi unsichtbar korrigieren und der Name des Zaubers lautet: Aligner. Dabei handelt es sich um „unsichtbare“ Zahnspangen oder Zahnschienen, die aus Kunststoff hergestellt sind. Wie das funktioniert und wie teuer das Ganze ist, verraten wir hier:

Wie funktionieren unsichtbare Zahnspangen?
Nach einer Analyse und Untersuchung beim Zahnarzt bzw. Kieferorthopäden werden die Zähne gescannt, ein Abdruck des Gebisses angefertigt und aus dem daraus entstandenen Datenmaterial die gewünschte Korrektur berechnet. Praktischerweise kann diese auch visualisiert und eine Vorher-Nachher-Simulation erstellt werden, so dass man sich ein ziemlich gutes Bild vom Ergebnis machen kann. Anschließend erhält man mehrere dieser Schienen aus durchsichtigem Kunstsoff, die nach ca. zwei Wochen durch die nächsten abgelöst werden. Eine Schiene trägt man bis zu zehn Tage über 20 bis 22 Stunden hinweg, also sowohl tagsüber als auch nachts. Nur zum Essen nimmt man sie heraus. Die gesamte Behandlungszeit liegt zum Teil unter einem Jahr.

Sind unsichtbare Zahnspangen für mich geeignet?
Diese Methode richtet sich speziell an Erwachsene, die damit leichte Fehlstellungen korrigieren wollen wie zum Beispiel Lücken, Engstände, Kreuzbiss und vorstehende oder gekippte Frontzähne. Aber auch Kinder und Jugendliche können mit diesen Schienen behandelt werden. Diese Aligner werden dann mit einem kleinen farblichen Punkt versehen, der mit der Zeit transparent wie die Schiene wird – so wissen auch die „Kleinen“, wann die Schiene gewechselt werden muss. Im Endeffekt können fast 80 % aller Personen über 15 Jahren mit den Alignern behandeln werden.

Welche Kosten kommen auf mich zu?
Mittlerweile ist das Patent für die Aligner ausgelaufen, was dazu führt, dass die Preise sinken: Anfangs kosteten die unsichtbaren Schienen beim Kieferorthopäden noch um die 6.000 Euro, heute erhält man die Therapie zum Teil schon unter 2.000 Euro. Natürlich kommt es hierbei auch immer auf den Umfang der Behandlung an.

Wie sinnvoll ist die Behandlung?
Die Grundfragen sind auch bei diesen unsichtbaren Zahnspangen dieselben wie bei den herkömmlichen, festen: Ist eine Korrektur wirklich notwendig? Geht es mir nur um ästhetische Aspekte? Sind durch die Behandlung gesundheitliche Nachteile möglich? Zudem muss man wissen, dass die Studienlage zum Trend noch ziemlich dünn ist und man noch nicht abschließend sagen kann, ob die unsichtbaren Schienen genauso wirksam sind wie feste Spangen. Die Vorteile liegen natürlich auf der Hand: Die Zahnpflege ist leichter, die Aligner selbst ebenfalls leicht zu reinigen, der Druck auf die Zähne ist sanft, die Behandlungszeit schmerzfrei sowie kürzer und sie stört optisch kaum. Was man allerdings bedenken sollte: Auch bei den Alignern braucht man am Ende der Behandlung noch Retainer, also einen Zahn-Stabilisator.

Welche Risiken muss ich bedenken?
Wie bei jeder Behandlung gibt es natürlich auch hier einige Risikofaktoren, die sich vor allem auf die Do-It-Yourself-Angebote aus dem Internet beziehen: Eine Selbstbehandlung von Zahnproblemen ist in jedem Fall nicht ratsam wie die Bundesärztekammer betont. Ein Kieferorthopäde wird in jedem Fall kompetent zu allen Risiken und Chancen im Falle der unsichtbaren Zahnschienen aufklären – also auf in die Sprechstunde!

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