Eine inoffizielle Pride Die „Gay Days“ in Disney World Florida damals und heute
Anfang Juni trafen sich etwa 6.000 Menschen – die meisten von ihnen schwule Männer – im Disney World Erlebnisbad bei Orlando, Florida, zu einer exklusiven Pride-Feier namens Riptide: „Für eine Nacht gehört Disneys Typhoon Water Park euch für die Party des Jahres“, versprach eine Online-Anzeige. „Sei Teil der Magie!“ Das Event war Teil einer viertägigen, inoffiziellen Pride-Feier im Park, die jedes erste Juni-Wochenende zehntausende LGBTI*-Personen anzieht.
Die Anfänge der „Gay Days“
1991 begann die Tradition mit einigen wenigen homosexuellen Erwachsenen. Sie verabredeten sich über das Internet und trugen allesamt rote Shirts. Disney unternahm nichts gegen die Gay Days, außer die anderen Menschen im Park zu informieren und Rot tragenden Heteros weiße Shirts anzubieten. Einige religiöse Gruppen und konservative Besuchende sahen das Treffen als einen Affront gegen die Moral und protestierten dagegen. Auch wegen Disneys ausbleibender Reaktion kündigte die Southern Baptist Convention 1997 einen formellen Boykott an, der 2005 wieder aufgehoben wurde.
Gegen „Don’t Say Gay“
Tom Christ, Mitbegründer von One Magical Weekend, sieht die Gay Days als Demonstration von Sichtbarkeit. „Es bedeutet viel, gesehen zu werden“, so auch Teilnehmerin Veronica Starr gegenüber der New York Times. „Wenn wir alle Rot tragen, können wir nicht ignoriert werden.“ Viele Teilnehmende schrieben „SAY GAY“ auf den Rücken ihrer Shirts.