Entschärfte, „saubere“ Musik Lil Nas X über LGBTI*-Artists und die Musik-Industrie
„Es war immer so: ‚OK, wenn du schwul bist, muss das hier entschärft werden. Lasst uns nichts Sexuelles einbeziehen‘“, so Rapper Lil Nas X in einem Interview mit CBS über die Restriktionen, die die Musik-Industrie LGBTI*-Künstler:innen auferlegt. „Das ist wie: ‚Sei schwul ohne schwul zu sein. Wir wollen nicht wissen, was hinter geschlossenen Türen passiert, oder wir wollen nicht, dass du das sagst.‘“
Alles schön und sauber
„Ich habe das Gefühl, dass wir in der Musik eine Zeit erreicht haben, in der alles schön und nichts mehr wirklich brisant ist oder Gespräche auslöst“, so Lil Nas X laut PinkNews. „Ich möchte Teil einer Konversation sein, die tatsächlich auf meine Situation und die vieler Menschen, die ich kenne, zutrifft.“
Bewusst provokant
Im Musikvideo „Montero (Call Me By Your Name)“ gab der Musiker Satan einen Lapdance. Die christliche Symbolik wählte er bewusst, um die Unterdrückung vieler LGBTI*-Jugendlicher in religiösen Familien anzusprechen – eine Unterdrückung, die er auch selbst erlebte: „Selbst als kleines Kind hatte ich wirklich Angst vor jedem einzelnen Fehler, den ich vielleicht gemacht habe. Ich möchte, dass Kinder, die mit diesen Gefühlen aufwachsen und wissen, dass sie Teil der LGBTI*-Gemeinschaft sind, das Gefühl haben, dass es ihnen gut geht und sie sich nicht hassen müssen.“