Er liebt lackierte Fingernägel Pop-Star Sangiovanni gegen Gender-Normen
In Italien ist der 18-jährige Sangiovanni mit seinem auffälligen Äußeren, seinen mitreißenden Pop-Songs und seinem Gespür für aktuelle Themen überaus beliebt. Sein Song „Malibu“ wurde auf Spotify bereits 70 Millionen Mal angehört. Mit 20 Minuten sprach der gefeierte Newcomer über seine Musik und seine lackierten Nägel.
„Stereotype interessieren mich nicht. Ich will mich frei ausdrücken können“, so der Sänger. Das zeigt er auch mit seiner Kleidung: Mit Vorliebe trägt er knallige Farben, auffällige Muster und gerne auch einmal „weibliche“ Kleidungsstücke und Accessoires. Die Looks sind dabei für ihn nicht nur persönlicher Ausdruck, sondern auch ein gesellschaftliches Statement.
Alle zwei Wochen lässt Sangiovanni sich die Nägel machen: „Ich fühle mich einfach gut, wenn ich Nagellack trage. Farbige Nägel sind echt cool – auch bei Männern. […] Es gibt so viele einschränkende Vorstellungen davon, wie ein Mann sein müsse“, so der Musiker weiter. „Die Leute sagen mir zum Beispiel, ich sei schwul, weil ich lackierte Nägel habe. Wie absurd! Solche machohaften Vorurteile darf es nicht geben – und ich will diese toxische Maskulinität bekämpfen.“
In Sangiovannis Augen haben Pop-Künstler eine „große Verantwortung gegenüber den Leuten“. Seine positive, inklusive Botschaft komme in den italienischen Medien jedoch noch immer zu kurz.