Eurovision Songcontest Australien schickt schwulen Sänger mit Asperger ins Rennen
Seit 2015 nimmt Australien am ESC teil und landete dabei gleich viermal unter den besten zehn. Dieses Jahr schickt das Land den schwulen Sänger Sheldon Riley (22) ins Rennen.
ESC als Disney-Fantasie
Beim Vorentscheid „Australia Decides“ setzte Riley sich mit seiner emotionalen Ballade „Not The Same“ gegen zehn weitere Acts durch. Auf Instagram freute sich der Sänger über seinen Sieg: „Dieses Jahr wird das erste Jahr sein, in dem ich nicht um 4.55 Uhr morgens aufstehe, um EUROVISION zu SCHAUEN!“ Für ihn sei der ESC viel mehr als nur ein Wettkampf: „Es war ein Traum, der mich glauben ließ, dass ALLES MÖGLICH IST. […] Danke, dass ihr mir die Chance gebt, meinen Traum zur Realität zu machen. […] Ich VERSPRECHE, dass ich euch alle stolz machen werde!“
Musik als Therapie
Auffällig an Rileys Stil ist ein glitzernder Schleier vor seinem Gesicht. Dieser hilft ihm laut Bild, seine Schüchternheit zu überwinden. Mit sechs Jahren wurde bei Riley das Asperger-Syndrom festgestellt – so erlebte er schon früh, wie es ist, „nicht dazu zu gehören“. Mit zehn schrieb Riley seine ersten Liedtexte und lernte, Klavier zu spielen – verarbeitete so das Mobbing in der Schule. „Not The Same“ entstand, als Riley 15 Jahre alt war.