Kein Queerbaiting Diskussionen um Bad Bunnys Performance bei den VMAs 2022
Bad Bunny war 2022 der erste nicht-englische Künstler, der den begehrten „Artist of the Year“-Preis der MTV Video Music Awards gewann. Dennoch sprechen online viele nur davon, wie er bei seinem Auftritt einen seiner männlichen Tänzer küsste. Doch die Diskussion geht laut Out-Redakteur Bernardo Sim völlig am Thema vorbei.
Queerbaiting-Vorwürfe
Viele Beiträge erklärten, dass sich der Musiker damit als „mindestens bi“ geoutet habe. Sim bezeichnet eine solche Sichtweise als „eine unglaublich veraltete Vereinfachung“. Andere Beiträge behaupteten, dass Bunny sich mit „Queerbaiting“ Aufmerksamkeit verschaffen wollte, da seine Karriere in letzter Zeit gelitten habe – wo dieses Jahr doch sein erfolgreichstes jemals war.
Parallelen zus Madonnas Auftritt
In „Titi Me Preguntó“ ginge es darum, wenn deine Tanten bei Familienfeiern immerzu nach deinen Freundinnen fragen. Es ginge um den Zwang, zu antworten – egal, ob kannst. Auch wenn das Lied nicht aus einer queeren Perspektive heraus geschrieben worden sei, könnten LGBTI*-Personen sich damit doch identifizieren. Die Performance weise zudem Parallelen zu Madonnas ikonischem Auftritt von 2003 auf, bei dem diese Britney Spears und Christina Aguilera küsste – beide hatten ein Hochzeits-Setting. Klar habe Bunny gewusst, dass der Kuss schockieren würde. Sein Anliegen sei es jedoch, zu zeigen, dass lateinamerikanische Künstler auch ohne Macho-Auftreten erfolgreich sein können.