Kritik an Fußball-Mannschaft Deutscher Kapitän will bei Hockey-WM Regenbogenbinde tragen
Anders als bei der Fußball-WM in Katar will die deutsche Feldhockey-Nationalmannschaft zur WM in Indien Haltung zeigen und ein Zeichen für Menschenrechte setzen. Der Trainer ist stolz auf seine Spieler.
Keine Kompromisse
Kapitän Mats Grambusch erklärte: „Uns geht es um die echte Regenbogenbinde und nicht um die weichgespülte Kompromisslösung.“ Eine solche war die Idee der „One Love“-Binde bei der Fußball-WM in Katar, die im November von der FIFA verboten worden war. Die FIFA begründete ihre Entscheidung laut Sportbuzzer mit den Ausrüstungsregeln, nach denen „der Kapitän jeder Mannschaft“ eine „von der FIFA gestellte Armbinde tragen“ muss. Aus Angst vor den heftigen Sanktionen der FIFA wollte am Ende keine europäische Mannschaft mehr die Binde tragen (SCHWULISSIMO berichtete).
Mit Regenbogenbinde zur Hockey-WM
Im Gegensatz zur FIFA bewilligte der Weltverband Fédération Internationale de Hockey (FIH) Grambuschs Antrag auf das Tragen einer Regenbogenbinde. Das bestätigte auch Bundestrainer André Henning gegenüber Deutschlandfunk: „Mir persönlich ist das sehr wichtig.“ Dass sein Team klar Stellung beziehen will, mache ihn stolz. Tatsächlich trage Grambusch die Binde in der Bundesliga für seinen Verein Rot-Weiss Köln bereits seit einiger Zeit. „Das ist Normalität“, so Henning weiter. „Und gleichzeitig muss man sagen – wenn man sich die Diskussion anguckt, ist es immer noch sehr, sehr wichtig.“
Sind Menschenrechte politisch?
Für Henning ist die Regenbogenbinde keine politische Botschaft: „Das ist eine Haltung für Menschenrechte, für Gleichheit, für Diversität. Ich weiß nicht, ob so eine Art von Haltung wirklich politisch ist.“ Im Fußball gäbe es schließlich auch eine Bewegung gegen Rassismus: „Wenn das möglich ist, muss es natürlich auch auf allen Ebenen möglich sein. Dafür sind wir verantwortlich im Sport. Der Sport kann eine große, vorbildhafte Rolle haben.“
Über die Hockey-WM
Die insgesamt 15. Feldhockey-WM findet vom 13. Januar bis zum 29. Januar im Stadion von Bhubaneswar statt. In der Vorrunde tritt das deutsche Team in Gruppe B gegen Japan (14. Januar), Belgien (17. Januar) und Südkorea (20. Januar) an. In den Jahren 2002 und 2006 konnte Deutschland die Weltmeisterschaft für sich entscheiden. Die Spiele werden live vom Streaming-Dienst DAZN übertragen.