Russische Reality-Sendung In „I’m Not Gay“ beweisen Männer ihre Heterosexualität
In der neuen russischen YouTube-Show „I’m Not Gay“ („Я не гей“) versuchen acht Männer zu beweisen, dass sie nicht schwul sind. Mit-Gastgeber der Sendung ist der Politiker Vitaly Milonov, der den Großteil seiner Zeit LGBTI*-feindlichen Gesetzen widmet.
Über die Sendung
Laut Journalist Kevin Rothrock, der über russische Medien schreibt, sollen in dieser Reality-Show acht Männer ihre Heterosexualität beweisen. In jeder Folge scheidet ein heterosexueller Mann aus, bis der unter den Teilnehmern eingeschleuste schwule Mann gefunden ist. Die Kandidaten müssen dabei mehrere Herausforderungen bestehen. Bei diesen müssen sie entweder dem Drang widerstehen, Männer attraktiv zu finden und/oder beweisen, wie sehr sie sich zu Frauen hingezogen fühlen. Wie Juan Barquin auf Twitter schreibt, ist schon die Eröffnungsszene der Sendung eines der schwulsten Dinge, die es gibt. Die erste Folge ist 52 Minuten lang.
LGBTI* im russischen TV
In einer Umfrage in der Moscow Times fanden vier Fünftel der russischen Bevölkerung homosexuellen Verkehr 2018 „verwerflich“. Da ist es nicht verwunderlich, dass es in russischen Fernsehsendungen üblich ist, dass LGBTI*-Personen lächerlich gemacht, gedemütigt und verbal oder körperlich attackiert werden. Für Milonov „I’m Not Gay“ laut Out wohl ein weiterer Ansatzpunkt für LGBTI*-feindliche Propaganda und eine willkommene Gelegenheit, sich über LGBTI* lustig zu machen.