Lesbische Frauen im Job Weniger Geld als heterosexuelle Frauen, mehr Geld als schwule Männer
Der Lesben- und Schwulenverband ruft in einer Social-Media-Kampagne zu mehr Sichtbarkeit für lesbische Frauen auf – besonderer Schwerpunkt in diesem Jahr soll dabei die berufliche Situation von Lesben sein. Bereits 2021 gab es die erste Kampagne dieser Art, zahlreiche lesbische Frauen beteiligten sich mit Fotos, Statements und weiteren Aktionen im Rahmen des Lesbian Visibility Days daran.
Unter dem Hashtag #theLworksout möchte der LSVD die diesjährige Kampagne am 26. April noch breiter aufstellen, denn gerade die berufliche Situation lesbischer Frauen ist noch immer schwierig. Die Lohnlücke (Gender-Pay-Gap) zwischen Frauen und Männern im Allgemeinen beträgt in Deutschland aktuell immer noch 18 Prozent. Lesbische Frauen werden ebenso in puncto Gehalt diskriminiert und zumeist schlechter bezahlt, verdienen aber je nach Studie besser als heterosexuelle Frauen (bis zu 13 Prozent mehr).
Eine spezielle, zweite Benachteiligung aufgrund ihrer Sexualität scheint dabei allerdings nicht zu bestehen. Studien aus verschiedenen Ländern kommen hier zu geringfügig unterschiedlichen Ergebnissen, wobei schwule Männer im Bereich Bezahlung tatsächlich häufiger aufgrund ihrer Sexualität schlechter bezahlt werden (minus 13 Prozent). Kurzum lässt sich also festhalten: Lesbische Frauen werden im Schnitt schlechter bezahlt als heterosexuelle Männer, aber besser als heterosexuelle Frauen und schwule Männer.
Die Tatsache, dass viele lesbische Frauen oftmals unerkannt in der Öffentlichkeit agieren, sei zudem ein Problem, welches angegangen werden müsste, so der LSVD: „Lesbische Frauen werden in vielen Bereichen nicht wahrgenommen. Insbesondere im beruflichen Kontext gibt es in vielen Unternehmen bis heute wenige geoutete Vorbilder. Auch in LGBTI*-Netzwerken sind Frauen meist in der Minderheit und ihre Stimmen werden zu wenig gehört. Mit der Aktion sollen daher lesbische Frauen gestärkt und in ihrer Vielfalt sichtbar werden. Das gemeinsame Auftreten soll möglichst viele von ihnen zum Mitmachen motivieren und auch ungeouteten Frauen Mut machen.“
Unter dem Hashtag #theLworksout sind Lesben daher Ende April dazu aufgerufen, ihr Foto am Kampagnentag (26.April) auf ihren Social-Media-Kanälen zu veröffentlichen. Unterstützt wird die Aktion neben dem LSVD auch von der Organisation Prout At Work. Darüber hinaus wollen auch zahlreiche Unternehmen eigene Posts veröffentlichen. Mit dem Wortspiel des Hashtags #theLworksout soll nebst dem offensichtlichen Blick auf die lesbische Arbeitswelt zudem auch spielerisch darauf hingewiesen werden, das lesbische Arbeit (work) auch „out“ funktioniert und klappt, so der LSVD weiter.