Werden Lesben besonders diskriminiert? LSVD sucht aktuell Interviewpartnerinnen
Werden lesbische Frauen anders diskriminiert als beispielsweise schwule Männer oder trans-Personen? Wie erleben lesbische Frauen in Deutschland Diskriminierung und was könnte sich im Detail dagegen tun lassen?
Diese und weitere Fragen rund um die Herabsetzung und Diskriminierung von weiblicher Homosexualität steht im Mittelpunkt einer neuen Studie. Der Lesben- und Schwulenverband Deutschland sucht im Namen der Studienleiterin, Leonie Schmid, nach interessierten Interviewpartnerinnen.
Gerade mit Blick auf die ansteigenden Zahlen in puncto Hasskriminalität gegenüber LGBTI* in Deutschland (Zunahme binnen eines Jahres um 50 Prozent im Jahr 2021) eine mehr als wichtige Hintergrundforschung.
Die daraus entstehende Masterarbeit trägt den Titel: „Zeitgenössische Diskriminierung weiblicher Homosexualität in Deutschland“. Nebst lesbischen sind auch bisexuelle Frauen als Interviewpartnerinnen sehr willkommen.
Die Studienarbeit wird im Rahmen des Masterstudiengangs Geschlecht und Gleichstellungspolitik an der Universität Valencia entwickelt. Leonie Schmid dazu: „Mein Interesse an dem Thema entstand aus meinen persönlichen Erfahrungen. Als gebürtige Deutsche, habe ich als Lesbe in Deutschland, trotz des Images Deutschlands als eines der fortschrittlichsten Länder heutzutage weltweit, immer noch viel Diskriminierung aufgrund meiner sexuellen Orientierung erfahren – ob im Privaten, Beruflichen, auf der Straße oder in der Disko, im Gesundheitssystem oder vom Gesetzgeber. Seit einiger Zeit lebe ich nun in Valencia mit meiner spanischen Partnerin. Auch wenn wir hier mit der Gleichberechtigung ein Stück weiter sind als in Deutschland, sind wir auch in Spanien weiterhin mit Diskriminierung und Unsichtbarkeit konfrontiert. Zusätzlich gibt es immer noch viel zu wenig Aufarbeitung der deutschen Geschichte von Frauen liebenden Frauen.“
Es sei ihr wichtig, so Schmid weiter, homosexuellen Frauen eine Stimme zu geben und dazu beizutragen, die Diskriminierungen der letzten 100 Jahre fachlich fundiert aufzuarbeiten.
Den vielleicht ungewöhnlichen Schritt, mit diesem Vorhaben vorab an die Öffentlichkeit zu gehen, begründet Schmid mit der noch immer vorhandenen Unsichtbarkeit lesbischer Frauen im Alltag. Gesucht werden bi- und homosexuelle Frauen ab dem 14. Lebensjahr, die bereits seit langem in Deutschland leben. Kontaktanfragen können direkt via Mail erfolgen lmschmid92@gmail.com
Die Aussagen der befragten Frauen werden anonymisiert, die Ergebnisse der Studie selbst sollen dann der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.