5 Dinge... Fünf Highlights im Lockdown
Ein Motto, das das Leben besser machen soll, lautet ja: „Man muss die kleinen Dinge im Leben wertschätzen und genießen“. Nach einem Jahr Homeoffice und Corona-Maßnahmen leben wir dieses Motto gezwungenermaßen. Unsere kleinen Dinge sind inzwischen die ganz exorbitanten Happenings in unserem Leben geworden. Und damit hören wir uns in 40 Jahren an, wie unsere Großeltern heute mit dem guten alten Satz: „Wir hatten ja nichts damals“, – aber das was wir hatten, die kleinen großen Highlights nämlich, hat SCHWULISSIMO für Euch zusammengetragen.
Home Workout
“No Excuses”! “No Gym – No Problem”! “Krise als Chance – jetzt deinen Traumkörper erreichen“! Mit diesen Sprüchen verführen uns die Fitnessmenschen dieser Welt mit ihren durchtrainierten Körpern und bringen uns zum Schwitzen, indem sie wieder für ordentlich Bewegung im Schlafzimmer sorgen. Oder in welchem Raum auch immer man die Workouts zuhause eben ausführt. Doch in den meisten Fällen gewinnt leider nicht die Sportliebe, sondern unsere Tierliebe und wir wenden uns unserem geliebten Schweinehund auf der Couch zu. Denn dort ist es gemütlich und die Fernbedienung sowie die Tüte Chips in greifbarer Nähe. Oink-Wuff!
Spaziergänge
In einer längst vergessenen Zeit schrieb man in seine Bewerbung unter dem Punkt Hobbys oftmals: „lesen und schwimmen“. Inzwischen gibt es nur noch ein großes und gemeinsames Hobby der Menschheit: Spazierengehen. Manchmal schafft es der Spaziergang sogar dafür zu sorgen, dass man sich eine richtige Hose anzieht, – aber das ist dann schon Weihnachten und Geburtstag an einem Tag.
Lebensmitteleinkauf
„Lass mal wieder unter Menschen!“ – dieser Satz hat 2019 noch etwas ganz anderes ausgedrückt. Niemand hatte je damit gerechnet, dass er eines Tages bedeutet, einfach einkaufen zu gehen. Und damit ist nicht das Schlendern durch die Stadt gemeint, mit verzaubertem Blick in die Schaufenster sehen, gepaart mit Impulskäufen und abschließenden vollen Tüten voller neuer Kleidung, Deko oder anderen Lieblingen. Nein, mit einkaufen ist gemeint, Lebensmittel im Supermarkt zu kaufen. Anstatt in Sneaker investieren wir in das regionale Bio-Vollkornbrot, statt des todessüßen Oberteils greifen wir in der Gemüseabteilung zu, um neue Rezepte zu entdecken – am besten für unseren kürzlich eröffneten Kochblog. Die beste Zeit für dieses Freizeit-Highlight: Frühmorgens oder spätabends, sollte man inzwischen völlig überfordert von „Menschenmassen“ sein.
Videocalls
Fühlen und riechen sind nicht mehr die gefragtesten Sinne in letzter Zeit – Interaktion findet nämlich digital statt. Und es stellt sich die Frage, wie sehr man sich an diese Kommunikation inzwischen schon gewöhnt hat. Ob wir nach Corona in Arbeitsmeetings nun den Staubsauger im Hintergrund laufen lassen müssen oder ohne Hose teilnehmen, weil wir es von Zoom-Meetings nicht mehr anders kennen?
Der fremde Kontakt
Wir dürfen nur eine weitere Person außerhalb unseres Haushalts treffen. Wer nicht mit seinem Partner zusammenlebt, muss sich also mit seinen Freunden digital verabreden. Neue Kontakte knüpfen ist somit unmöglich – was wie ein feuchter Traum für so manch introvertiertes Gemüt klingt, ist inzwischen ein Albtraum für uns alle. Denn der Mensch ist ein soziales Wesen. Zum Glück gibt es noch die Treffen und Small Talks mit fremden Menschen, die sich in der Lockdown-Grauzone befinden: Lieferanten, Briefträger und Ärzte. Wenn man vom Postboten „damals“ noch genervt war, bestellt man heutzutage nur etwas, um wie ein alleingelassener Hund sehnlichst am Fenster auf den Postboten zu warten. Und was früher ein unangenehmer Small Talk gewesen wäre, ist heute ein fantastisches Gespräch, eine philosophische Auseinandersetzung oder sogar ein kleiner Flirt.