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Erotik // © LSOphoto

Mehr Sex! Durch Kopfkino!

nb - 20.02.2017 - 07:00 Uhr

Die Steuererklärung hätte schon längst gemacht werden müssen, der Geschirrspüler ist noch nicht ausgeräumt, der Boden schreit hysterisch „Saug mich“ und die Topfpflanzen haben auch bereits die letzten Blätter abgeworfen und erinnern uns daran, dass auch die Beziehung ausgetrocknet erscheint. Der Alltagsstress hat uns voll in der Zange und auch die Lust leidet. Aber Sex könnte das sein, was dem Körper und der Seele gerade jetzt wirklich guttun würde. Sex sorgt für Entspannung, für einen klaren Kopf und ist gut für die Seele.

Männer können immer. Und Schwule denken den ganzen Tag nur an Sex. Klischees zu diesem Thema gibt es reichlich. Die Wahrheit sieht aber anders aus. Ab der Pubertät ist die Potenz natürlich am stärksten. Die Stimulierung und der Orgasmus liegen zeitlich meist sehr nahe beieinander. Je älter aber auch je gestresster vom Alltag ein Mann ist, umso schwieriger kann es werden, dass der Penis steif wird. Wenn auch früher vieles geil und erotisch erschien, so kann der Reiz sich vermindern – möglicherweise auch durch die Langeweile des ewig gleichen Ablaufs der erotischen Situationen. Hinzu kommt, dass  sich mit zunehmenden Jahren Geschmäcker und Ansichten verändern können. Und die Lust auf die Lust ebenfalls. Kommt dann noch Stress, beispielsweise durch den Job hinzu, kann die Libido darunter massiv leiden. In solchen Momenten – so denken viele dann – scheint Sex nicht angesagt zu sein. Der Schwanz „denkt“ dann ebenso. Und macht nicht mehr mit. Denn das „Head-Office“ hat entschieden und lenkt die Aufmerksamkeit der Nerven und Muskeln in andere Regionen des Körpers. Das Gehirn hat entschieden – für Sex ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.                                          

Jetzt passt es gerade nicht…

Warum scheint es so zu sein, als ob es für Sex immer den richtigen Moment geben müsse? Gibt es diesen Moment überhaupt? Welcher ist das? Realistisch betrachtet, existiert der passende Augenblick gar nicht, an dem der Sex seine angemessene Zeit hätte. Wenn der Stress beseitigt und alle Arbeiten erledigt wären, täte er zwar besonders gut. Aber dieser Zeitpunkt tritt ohnehin fast nie ein. Und hat man Lust auf Sex bekommen, weil die Fenster fertig geputzt sind, der Ärger mit der zickigen Kollegin durch ihre Kündigung beseitigt und der Bürokram erledigt ist? Wer jetzt ja sagt, hat ohnehin keine Probleme mit der Lust bzw. Libido.

Der Begriff der Libido kommt aus dem Lateinischen und bedeutet im engeren Sinne: „Wollust und Trieb. Wer wenig oder keinen Drang danach verspürt, sich sexuellen Genüssen hinzugeben meint oft, dass es äußere Umstände sind, welche die Lust vertrieben haben. Aber in Wahrheit sind die eigentlichen Wollust-Killer ganz selten die widrigen äußeren Umstände. Zu hohe Erwartungen an den passenden Moment sind viel größere Schlappmacher.

Das größte Lustorgan des Menschen

… ist nicht, wie so viele jetzt denken, der Körperteil, der bei Männern zwischen den Beinen hängt. Nein, der Kopf ist das größte Lustorgan des Menschen. Ideen und Vorstellungen stimulieren mehr, als es die Hand am Glied vermag. Das ist den wenigsten bewusst, wenn sie es beklagen, dass früher der Sex spannender und aufregender war. Wenn nicht organische Probleme eine fehlende Libido und Impotenz verursachen, dann kann Sex auch noch Jahre später so aufregend sein wie in jungen Jahren oder am Anfang einer Beziehung. Wer nicht mehr daran denkt, verliert die Lust. Also – lass das Kopfkino wieder flimmern!

Mehr Sex! So wird´s was:

Was tut man nun, damit es klappt, wenn es bislang nicht klappt?

  • Aufräumen!
    Ist die Arbeitswoche sehr anstrengend und die Abende auch bereits komplett verplant? Dann muss jetzt aufgeräumt werden. Mit dem Ziel einen festen Abend in der Woche oder sogar einen Tag am Wochenende für die Lust zu reservieren. Das klingt etwas bürokratisch – aber es hilft. Denn wenn dem Sex kein Platz im Leben eingeräumt wird, dann verschwindet er vollends aus dem Blickfeld.
     
  • Quickies!
    Ran an den Mann! Das Tun ist besser als das darüber reden. Egal wo - ob im Schlafzimmer, auf dem Balkon, im Auto, im Lift, in der Suite des Kreuzfahrtschiffes oder auf dem Wohnzimmerteppich.
     
  • Sex ist das, was wir daraus machen!
    Egal ob verspielt, verschmust, romantisch oder hart, wild und ungezügelt. Alles geht - jederzeit. Auch wenn es nicht zum Finale kommt – Egal. Beim nächsten Mal wird´s garantiert wieder anders. Hauptsache Mann hatte Spaß. Und lacht darüber, wenn´s nichts wurde. Wünsche nach Perfektion sind in diesen Zusammenhängen kontraproduktiv.
     
  • Anfangen ohne Zielsetzungen
    Das klingt zunächst sperrig. Bedeutet aber ganz einfach loslegen ohne das Ziel, einen Orgasmus unbedingt zu erreichen. Sex ohne festgelegten Ablauf bringt tatsächliches Vergnügen in jeder Minute, in der er stattfindet. Grundlage für alles ist das Einverständnis des jeweiligen Sexpartners. Geht das „Hand in Hand“ haben beide Genuss und keiner kommt zu kurz – und nicht zu schnell – oder womöglich gar nicht.
     
  • Kreativität hilft!
    Immer wieder dieselben Stellungen und Praktiken? Das ermüdet auf Dauer. Nicht nur körperlich. Variationen hingegen regen an. Dazu kann der Tausch herkömmlicher Rollen zählen, das Ausprobieren von Sextoys, vielleicht das Tragen einer bestimmten Garderobe, das Rumrangeln und aufeinander herumturnen, wie früher auf dem Spielplatz oder der Einsatz eines Fetisches und möglicherweise erotische Spiele an Orten, die man für Sex bislang nicht zu nutzen wagte. Beide Partner sollten ihrer Fantasie freien Raum geben, um die Langeweile im Schlafzimmer endgültig zu vertreiben.
     
  • Mach Dich selber attraktiv und sei selbstbestimmt!
    Wer zu seinen Vorlieben steht und sich selber im Klaren darüber ist, welches die wirklichen Anmacher sind, bekommt auch das, was befriedigt. Dazu gehört es, auch eigene Wünsche und Vorlieben zu akzeptieren und auszuleben – selbst wenn sie anders sind als herkömmliche Ideen von Sex. Und natürlich auch die des Partners. Sex nach Schema F ist vielleicht nicht das richtige. "Normaler" schwuler Sex kann gut sein – ist möglicherweise aber gar nicht das, was Euch wirklich erregt. Also alles Ausprobieren – auch ungewöhnliches und exotisches! Perfekt wird´s dann, wenn beide Sexpartner entsprechend offen miteinander umgehen. Und Spaß haben.

Und wenn man doch mal einfach nur zu müde ist?
In einer guten Beziehung sollte das kein Problem sein. Das Vertrauen in den Partner schafft Möglichkeiten. Ist man es selber, der viel zu schläfrig ist, um noch irgendeine sportliche Sexposition einzunehmen, aber der Partner hat gerade Lust? Dann lass ihn machen, was er gerne mit Dir machen möchte - als Kompromiss. Meist hält diese Situation nicht lange an und die eigene Lust wächst und schon sind beide wieder miteinander in Aktion. Wissenschaftler bezeichnen dieses als „sexuell neutralen“ Zustand. Man denkt nicht an Sex und sehnt sich nicht danach, dem Liebesspiel ist man in diesem Augenblick aber auch nicht abgeneigt. Selber zunächst die Initiative zu ergreifen, dazu ist man gerade nicht in der Lage. Sich hingegen küssen, streicheln und massieren zu lassen, sehr wohl. Wer sich dem guten Gefühl hingibt, entwickelt über kurz oder lang ebenfalls eine Erektion.

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