Regenbogenfarben Trend gestartet Bekannter Pride Month nach der Fußball-EM noch sichtbar
Die Fußball-EM hat 2021 mehr Aufregung hervorgebracht als die Jahre zuvor. Nicht etwa aufgrund der Spielabläufe und weil Deutschland recht frühzeitig die EM verlassen musste, sondern wegen der Diskussionen um die Regenbogenfarben. Schwulissimo hatte in dieser Zeit bereits über die Streitigkeiten zum Thema Regenbogenstadion und Regenbogenkapitänsbinde geschrieben. Doch bei diesen spektakulären Äußerungen blieb es in dieser Europameisterschaft nicht. Wer aufmerksam die Spiele verfolgt hat, wird unter anderem dem Kniefall der deutschen Nationalmannschaft gesehen haben und auch die Wortwechsel, welches es in diesem Zusammenhang bei der italienischen Mannschaft gab. Während der gesamten Spielzeiten waren die Augen und Ohren der Sportler und der Zuschauer auf den Pride Month gerichtet. Dieser besondere Monat beginnt immer im Juni und wird weltweit gefeiert. Darunter sind zahlreiche Christopher Street Day Veranstaltungen. Mit dem LGBTI*-Pride wird der selbstbewusste und stolze Umgang mit der eigenen Sexualität verdeutlicht. Zusätzlich gehen tausende Menschen auf die Straße, um für die Rechte der Schwulen- und Lesbenbewegungen einzustehen. Gleichberechtigung ist das große Schlagwort. In diesem Jahr fiel der Regenbogenmonat auf die Fußball-EM und spaltete damit die Nation.
Der Kniefall der deutschen Nationalmannschaft
Homosexuelle und Lesben müssen sich in dieser modernen Gesellschaft immer noch mit Anfeindungen und Diskriminierungen auseinandersetzen. Rassismus ist in vielen Teilen des Landes zu spüren, gerade wenn es um die Liebe zum gleichen Geschlecht geht. Damit haben sie die gleichen Probleme wie afroamerikanische Menschen in den USA und anderen Teilen der Welt. Als ob die Regenbogenfarben und die Kapitänsbinde von Manuel Neuer nicht schon genug Aufsehen erzeugt hätten, gingen die Fußballspieler der Deutschen DFB beim Spiel gegen England mit ihren Gegnern auf die Knie. Die Kniefallgeste entstand im Zusammenhang mit der Black Lives Matter Bewegung (BLM), welche in Amerika ihren Ursprung hat und sich gegen die Gewalt gegenüber People of Color einsetzt. Die deutsche Nationalmannschaft hat mit dieser Gestendurchführung ein Zeichen für Toleranz und Offenheit gezeigt. Die Kniefall-Geste ist in England bereits fester Bestandteil der Liga, wird aber auch dort umstritten betrachtet.
Diversität bleibt nach dem Juni noch präsent
Während der EM durften Spieler und Fans sich in bunten Farben kleiden. Es sollte ein Zeichen für mehr Solidarität unter den Menschen sein. Dass sich hierbei jedoch ein Trend entwickelte, ist schwer zu übersehen. Auch nach dem Juni bleiben die bekannten Regenbogenfarben bestehen. Sie sind ein fester Bestandteil geworden. Was die Jahre zuvor fast vollkommen unterging und kaum Beachtung erhielt, wurde 2021 umso mehr in den Mittelpunkt gerückt. Natürlich auch wegen der Diskussionen um die Allianz-Arena, die nicht in den LGBTI*–Farben erstrahlen durfte. Es entstand ein Hype, der anhält. Zahlreiche große Firmen kleideten sich in den bunten Farbmustern und setzten mit ihren Logos in ebendiesen Farben ein Statement. Fußballfans begannen, umzudenken. Man durfte Regenbogenflaggen und Fankleidung in dieser Gestaltung bewundern.