Schwule suchen nach der Liebe Kontaktanzeige in der homosexuellen Szene früher und heute
Flirten, knutschen, fummeln, kuscheln oder stundenlang irgendwo sitzen und über interessante Dinge plaudern; das macht ein Kontakt zwischen zwei Menschen, die sich verabreden aus. Es kann ein Blind Date werden oder auch nicht. Aber eines steht fest: Es ist unheimlich aufregend!
Blöd nur, wenn die Möglichkeiten, das anziehende Geschlecht zu kontaktieren, kaum gegeben sind. Jeder Mensch sehnt sich nach Geborgenheit, Zugehörigkeit und Nähe. Kontaktanzeigen sind deshalb ein gängiges Mittel, um neue Bekanntschaften zu machen.
In der LGBTI*-Szene sind diese genauso gefragt, wie bei Heteros. Männer suchen Männer für eine Beziehung jeglicher Art. Manche wollen guten Sex und ziehen weiter, andere suchen den Partner fürs Leben, dem sie ihr ganzes Herz schenken können. Klassische Inserate in Zeitungen oder das Daten über das Internet, spontanes Kennenlernen im Park; da ist alles dabei. Aber nicht immer ist es für homosexuelle Menschen einfach, andere kennenzulernen. In einer heterogeprägten Gesellschaft ist es für LGBTI*s zuweilen ein mühseliger Kraftakt gewesen – früher. Wie das genau aussah und wie es heutzutage ist, schauen wir uns an.
Homosexuelle Kontakte im vergangenen Jahrhundert
Im 20. Jahrhundert, bevor es Modems und klobige Schwarz-Weiß-Handys gab, haben sich schwule Männer vornehmlich über Anzeigen in Wochenblättern und Zeitschriften kontaktiert. Am bekanntesten war das Berliner Magazin „Die Freundschaft“. Darin konnten Homosexuelle sich über Kontaktanzeigen kennenlernen. Aufgrund eines Beschlusses der Berliner Staatsanwaltschaft wurde das Heft 1923 genötigt, auf die Inserate für Schwule zu verzichten. Richtig modern waren Reisebegleitungen. Männer suchten andere Herren, um Urlaubsziele nicht allein antreten zu müssen. Gerne wurde in Anzeigen nach „beruflichen“ Partnern oder „Dauerfreundschaften“ gesucht. Da es lange Zeit verpönt und strafbar war, homosexuell zu sein, haben sehr viele Schwule unter einem Vorwand nach einem Partner geschaut. Mit viel Kreativität haben sie sich Sprüche und Texte ausgedacht, um außerhalb ihres Umfeldes nach Gleichgesinnten zu suchen.
Als das Internet und das Handy etabliert wurde, gab es für die LGBTI*s neue Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen. Damals war das World Wide Web ein Geheimtipp und im Vergleich zu heute teuer. Nicht jeder konnte sich einen Internetzugang leisten. Erst im Jahr 1994 wurde das Gesetz aufgehoben, welches Homosexualität unter Strafe stellte.
Heutige Gesellschaft macht es Schwulen einfacher
Es ist also gar nicht so lange her, dass laut Gesetz Homosexualität erlaubt ist. Schwule haben im 21. Jahrhundert extrem viele Varianten, um Dates zu haben. Es gab und gibt heute immer noch stetig einen gesellschaftlichen Wandel. LGBTI* wird inzwischen mehrmals im Jahr gefeiert und an deren Entwicklung gedacht. Die Akzeptanz der queeren Szene wird heutzutage mehr geachtet und erfährt immer stärkeren Zuspruch. Zu Zeiten des schnellen Internets scheinen die Optionen des Kennenlernens unbegrenzt. Doch selbst jetzt gibt es noch die klassischen Kontaktanzeigen in Zeitungen. Dates auf dem heimischen Sofa via Videocall, haben eben nicht den Charme, wie ein reales Treffen. Schwule, geht raus in die Welt und lernt euch kennen!