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Streit, Zoff und Dicke Luft Die Klügeren geben gleichzeitig nach

js - 04.08.2018 - 07:00 Uhr

Eifersucht, Faulheit oder die Schwiegermutter. Abendessen, der Sommerurlaub oder die Beziehungskrise bei Ikea. Gründe für einen Streit gibt es in jeder Beziehung. In der Partnerschaft ist ein ordentlicher Zoff ab und zu sehr wichtig, denn Streit ist grundsätzlich nichts Schlimmes, solange er nicht verletzten ist. Doch in vielen Beziehungen werden Probleme lieber totgeschwiegen, statt sie auszudiskutieren.

Es geht nicht darum, über welches Thema gestritten wird, sondern viel mehr um die Art und Weise, wie man sich zofft. Wissenschaftler wissen: Die Art und Weise des Streitens hat Einfluss auf die körperliche Gesundheit. Menschen, die schnell an die Decke gehen und laut schreien, tendieren zu Herzkrankheiten. Menschen, die ihre Gefühle unterdrücken und schweigen, haben oft Rückenschmerzen.

Es gibt ein paar Grundsätze, an die man beim nächsten Streit denken sollte, vielleicht ist die Auseinandersetzung dann nur halb so schlimm und man kann sich wieder den schönen Dingen der Partnerschaft widmen. Das größte Problem ist: Keinen Streit wollen. Es tut ab und zu mal richtig gut, sich zu streiten und über alles zu reden. Streit ist nur schlecht, wenn es ausschließlich darum geht, wer Recht hat oder der Schuldige ist.

Nicht wirklich produktiv ist es, immer gewinnen zu wollen. Aber auch der ständige Grundsatz „Der Klügere gibt nach“, ist nicht immer von Vorteil. Besser wäre: „Die Klügeren geben gleichzeitig nach“, denn erst, wenn beide Partner aufeinander zugehen, lösen sich die Spannungen.
Wenn der Partner mal wieder über den geöffneten Klodeckel meckert und er „aus einer Mücke einen Elefanten macht“, dann stecken oft ganz andere und größere Dinge dahinter, die sich über einen längeren Zeitraum angestaut haben. Der Klodeckel hat dann nur das Fass zum Überlaufen gebracht.
Pauschale Vorwürfe, wie „Nie gehst du einkaufen“ sind ein Killer, weil sie dem Partner keinen Spielraum lassen. Besser: „Früher warst du jede Woche einkaufen“

So genannte „Du Botschaften“, wie beispielsweise „Du bist so ein schlampiger Typ“, klingen aggressiv und sind nicht sachlich. Außerdem greift man den anderen damit persönlich an. Besser: „Ich fühle mich unwohl, wenn das Wohnzimmer unordentlich ist“

Streit ist eine interne Sache. Man muss dem Partner also nicht vor Gästen, Freunden, Eltern oder auf der Straße eine Szene machen. Das ist für alle Beteiligten unangenehm. Man geht gemeinsam nach nebenan und klärt das, oder bespricht, dass man später darüber redet, wenn die Gäste sich verabschiedet haben.

„Wer schreit, hat Unrecht“ heißt ein Sprichwort. Den Partner anschreien macht die Sache garantiert nicht besser und hat nichts mit Sachlichkeit zu tun. Wenn man sein Temperament gar nicht zügeln kann, sollte man eine Streitpause einlegen: „Wir können nicht mehr vernünftig miteinander reden. Treffen wir uns doch in 20 Minuten wieder und reden dann in normaler Lautstärke weiter“, wäre ein Satz, den man zum Partner sagen könnte. Auch ein Wechsel der Location kann dafür verantwortlich sein, dass man sich nicht mehr anschreit. Bei einem gemeinsamen Spaziergang zum Beispiel, kann man vielleicht ganz sachlich und ruhig miteinander reden.

Der Versöhnungssex ist ein beliebtes Mittel, um einen Streit zu beenden. Jedoch bringt es nichts, miteinander zu schlafen, wenn man sich vorher nicht ausgesprochen hat. Probleme werden damit nur weiter weggeschoben und kommen bei der nächsten Auseinandersetzung wieder auf den Tisch. Wenn man alles geklärt hat, spricht natürlich nichts dagegen. Generell sollte man den Sex nach einem Streit eher dosiert einsetzen, da man die Sexualität sonst zu sehr instrumentalisiert.
Jeder hat dem anderen wahrscheinlich schon mal Recht gegeben, obwohl er nicht überzeugt war. Ein Streit kann an den Kräften zehren und gerade für sensible Menschen ist das eine schwierige und emotionale Situation, deshalb neigt man dazu, dem anderen Recht zu geben und einzulenken, weil man dicke Luft nicht gut aushalten kann. Doch wer häufiger zurücksteckt, kann auf Dauer keine eigenen Wünsche und Bedürfnisse anmelden und keine ausgewogene Partnerschaft führen. Was man dadurch an oberflächlicher Harmonie gewinnt, verliert man auf lange Sicht an echter Intimität. Das Zauberwort heißt: Kompromisse finden.

Fazit, egal was, egal wo, egal wie, egal wann, am Ende eines Streits sollten zwei Gewinner stehen, denn wie wir gelernt haben „geben die Klügeren gleichzeitig nach“.
 

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