Abstimmung in Kraśnik LGBTI*-freie Zone stimmt für weitere Homophobie
Der Gemeinderat von Kraśnik stimmte am Dienstag darüber ab, ob man sich angesichts des Drucks durch die EU weiterhin als LGBTI*-freie Zone bezeichnen und diese damit offen herausfordern wolle. Mit einer knappen Mehrheit gewannen dabei die Homophoben. Beim Beschluss im Mai 2019 schworen die Ratsmitglieder, die Stadt vor „Radikalen“ zu verteidigen, die eine „kulturelle Revolution“ anstrebten.
„Die Einwohner dieser Städte verlieren wegen des Weges, den [ihre Politiker] wählten“, bemängelte LGBTI*-Aktivist Bartosz Staszewsk gegenüber der Thomson Reuters Foundation. Die Entscheidung widerspräche dem Interesse der 35.000 Einwohner, die deswegen nun auf EU-Fördergelder verzichten müssen. Letzte Woche beschloss das EU-Parlament, gegen den Abbau von LGBTI*-Rechten in Polen vorzugehen. Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen sprach zuvor von „Menschlichkeits-freie Zonen“.
Die polnische Regierung will von der offenen Homophobie nichts wissen – erst vor einigen Tagen behauptete die polnische Botschaft in den USA, dass es keine LGBTI*-freien Zonen gäbe: „In unseren Gesellschaften ist kein Platz für Diskriminierung.“