Angriff auf LGBTI*-Seite Iranische Hacker erpressen Betreiber um eine Million Dollar
Die israelische LGBTI*-Dating-Seite Atraf wurde Opfer eines Angriffs durch iranische Hacker. Die Angreifer fordern umgerechnet rund 870.000 Euro von den Seitenbetreibern – sonst wollen sie sensible Nutzerdaten veröffentlichen und damit womöglich einige Homosexuelle outen. Viele Personen schrieben in dem Netzwerk außerdem von ihrer HIV-Infektion.
Iranischer Cyber-Terror
Das israelische Fernsehen zitierte aus einer Stellungnahme der Seitenbetreiber: Man habe es „mit einem iranischen Cyberterror-Ereignis zu tun“. Verantwortlich sein soll die Hacker-Gruppe Black Shadow. Diese gab auf ihrem Telegram-Kanal an, die Daten von rund einer Million Nutzern veröffentlichen zu wollen, wenn die Seitenbetreiber nicht innerhalb von 48 Stunden zahlen. Die Betreiber von Atraf wollen ihren bisherigen Service weiterhin anbieten – allerdings nur umfassend abgesichert. Dazu wollen sie unter anderem alle Nutzer-Passwörter zurücksetzen. Auch andere israelische Unternehmen fielen Black Shadow bereits zum Opfer. Darunter waren zwei Transportunternehmen.
Gegenseitige Cyber-Angriffe
Der israelische Cyber-Abwehrchef Yigal Unna sagte der Bild: Ein Cyber-Angriff müsse als bewaffneter Angriff betrachtet werden: „Wir müssen eine abschreckende Botschaft an Angreifer senden.“ Am Sonntag machte der Iran seinerseits Israel und die USA für einen Hacker-Angriff auf das Zahlungssystem des iranische Tankstellennetzes verantwortlich. Der Angriff sorgte letzte Woche für lange Schlangen und allgemeines Chaos in iranischen Städten.