Brandanschlag wegen Regenbogenflagge Homophobe Gewalteruption in Baltimore schockt LGBTI*-Community
Die LGBTI*-Community in Baltimore, Maryland, steht aktuell unter Schock: Vier Häuser wurden in einem Wohngebiet in Brand gesetzt, weil die Anwohner die Regenbogenflagge sowie Pride-Symbole als Zeichen der Gay-Community sichtbar an ihren Häusern angebracht hatten. Die vier Gebäude brannten bis auf die Grundmauern nieder, drei Menschen kamen mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Nach Angaben des Krankenhauses befinden sich die drei Patienten in einem “kritischen Zustand“.
Was war geschehen? Am Mittwochmorgen entzündeten unbekannte Täter in einer Reihenhaus-Siedlung eine Regenbogenflagge vor einem Haus sowie auf der gegenüberliegenden Straßenseite die Pride-Dekoration, die dort an einem anderen Haus angebracht worden war. In beiden Fällen breitete sich das Feuer schnell aus, sodass am Ende vier Häuser ein Raub der Flammen wurden. Die Familien und Anwohner in der E.-31st Street schliefen zu dieser frühen Morgenstunde (4.30 Uhr) und wurden von dem Feuer überrascht.
Während in den lokalen Medien und in der LGBTI*-Community bereits offen von einem extrem gewaltvollen Hassverbrechen gesprochen wird, übte sich Polizeipräsident Michael Harrison auf der Pressekonferenz noch in Zurückhaltung: "Dies ist eine laufende Untersuchung, um Fakten zu ermitteln und die Ursache herauszufinden. Im Moment sind wir noch nicht in der Lage, die Ursache oder die Fakten eindeutig zu bestimmen. Aber: Es ist völlig inakzeptabel, dass durch die Handlungen von Personen, die keine Rücksicht auf das Leben und das Eigentum anderer nehmen, jetzt Leben gefährdet sind und Häuser zerstört wurden! Während wir noch daran arbeiten, die Details und Motive für diese Vorfälle zu ermitteln, möchte ich sagen, dass das Police Department, die Stadt und unsere Gemeinde kein kriminelles Verhalten jeglicher Art tolerieren werden, ganz zu schweigen von Handlungen, die aus Hass, Voreingenommenheit und anderen bigotten Angriffen herrühren!" Ein Sprecher der Polizei erklärte indes bereits, dass es sich bei dem Feuer um böswillige Brandstiftung handeln müsse. Die Ermittler werden aktuell von der Behörde für Alkohol, Tabak, Feuerwaffen und Sprengstoffe (ATF) unterstützt.
Der Bürgermeister von Baltimore, Brandon M. Scott, erklärte: "Zum jetzigen Zeitpunkt können wir nicht bestätigen, dass es sich um ein Hassverbrechen handelt. Meine Behörden werden jedoch alle geeigneten Mittel einsetzen, um diesem tragischen Ereignis auf den Grund zu gehen. Unabhängig davon stehe ich weiterhin in Solidarität zu unserer LGBTI*-Community!" Laut der Erklärung des Bürgermeisters führen mehrere lokale und bundesstaatliche Behörden aktuell Gespräche mit Zeugen und sammeln Überwachungsvideos aus dem Gebiet. Mehrere Nachbarn reagierten frustriert auf die Brände und sagten gegenüber CBS Baltimore, dass "der Hass in diesem Land entfesselt wurde" und baten darum, "die Menschen einfach in Ruhe zu lassen." Der Brand ereignete sich nur einen Tag, nachdem die älteste Schwulenbar in Detroit niedergebrannt worden war. Das Feuer brach dort am Dienstag aus und die Einsatzkräfte konnten gerade noch rechtzeitig alle Anwohner evakuieren. Auch hier wird aktuell nach den Tätern gefahndet.