Ein weiterer Angriff Person in Berlin LGBTI*-feindlich beleidigt und verletzt
Die Berliner Polizei meldete gestern (10. August) einen LGBTI*-feindlichen Vorfall, der sich in der Frankfurter Allee in Berlin-Lichtenstein ereignete. Dort wurde am Dienstagabend eine 42-jährige Person beleidigt und am Kopf verletzt.
Das geschah
Gegen 21:40 Uhr wurden zwei Polizeikräfte, die gerade nicht im Dienst waren, auf einen „verbal aggressiven Mann vor einem Lebensmittelgeschäft in der Frankfurter Allee aufmerksam“. Dieser sei gerade dabei gewesen, eine andere Person zu beleidigen. Neben den verletzenden Worten habe der Mann der Person einen Schlag auf den Kopf versetzt. Da gingen die Polizeimitglieder dazwischen und riefen weitere Einsatzkräfte hinzu. Die Polizei wurde ebenfalls vom Täter beleidigt. Bei einem freiwilligen Atemalkoholtest ergab sich ein Wert von rund 2,5 Promille. Der 26-jährige Verdächtige wurde festgenommen. Die angegriffene Person lehnte medizinische Hilfe ab und verließ den Ort des Geschehens. Weil es sich vermutlich um ein Hassverbrechen handelte, ermittelt nun der polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts.
Hassdelikte massiv gestiegen
In den letzten Jahren stieg die Anzahl von LGBTI*-feindlichen Verbrechen massiv an: Laut dem Bundesinnenministerium wurden 2021 bundesweit insgesamt 1.051 Fälle von LGBTI*-feindlichen Hassdelikten verzeichnet. Das sind über 50 Prozent mehr als im Vorjahr (SCHWULISSIMO berichtete). Die Anzahl der wirklichen LGBTI*-feindlichen Verbrechen ist jedoch erheblich höher – eher 8.000 oder 9.000 jährlich.