Empörung in Spanien Homosexueller muss seine Ex-Frau entschädigen
Anwalt Javier Vilalta soll seiner Frau verschwiegen haben, dass er schwul ist. Die beiden hatten sich bereits 2011 scheiden lassen. Jetzt soll er ihr noch eine Entschädigung von 3.000 Euro zahlen. Vilalta bezeichnete sich während des Verfahrens als bisexuell und hatte zugegeben, vor und nach der Ehe „gleichgeschlechtliche Affären“ gehabt zu haben. „Ich habe meine Frau nie betrogen“, beteuerte Vilalta gegenüber El Mundo. „Ich war verliebt, als ich sie geheiratet habe. […] Ich habe meine Frau nie betrogen, indem ich meine Sexualität versteckt habe.“
Durch das Urteil sei ein „besorgniserregender und gefährlicher Präzedenzfall geschaffen“ worden, so Uge Sangil, Präsidentin der spanischen LGBTI*-Organisation FELGTB. „Die sexuelle Orientierung einer Person wurde öffentlich auf die Anklagebank gesetzt.“ Das verstoße gegen die Verfassung. Auch Monica Oltra, die stellvertretende Ministerin der Region Valencia, und der Staatsanwalt hatten sich gegen die Anklage ausgesprochen. Die Richterin bezog ihr Urteil laut Die Presse auf ein Gesetz von 1889, das im „Betrugsfall“ die Annullierung der Ehe vorschreibt.