Englischer Profi-Fußball Beim Coming-out geht es nicht nur um Offenheit
Rio Ferdinand spielte als Verteidiger für England und Manchester United. Am Donnerstag sprach er vor einem Komitee, das über den Entwurf des Gesetzes zur Online-Sicherheit abstimmen soll. Das Gesetz soll Beschimpfungen und Missbrauch im Netz eindämmen.
Ferdinand drängte erst zum Coming-out
Trotz seines Anratens habe ein schwuler Spieler sich nicht geoutet, so Ferdinand. „Du musst dich outen und deine Wahrheit verkünden und stolz darauf sein, wer du bist“, habe er zunächst gesagt. Doch der Anwalt des Spielers riet diesem davon ab, denn das sei nicht für jede Person die richtige Lösung. Er kenne seinen Klienten und glaube nicht, dass dieser dem Medien-Druck durch die Medien und dem Rampenlicht gewachsen sei. Ferdinand findet es unfair, dass man beim Fußball besonderes genau hinschaue. Da ginge es beim Coming-out immer auch darum, ob man die ganze Aufmerksamkeit durch die Presse aushalten könne.
Keine offen schwulen Profis
Edleen John ist bei der Football Association für Gleichheit, Vielseitigkeit und Inklusion zuständig. Sie und ihre Organisation arbeiten laut Football 365 hart daran, den Männerfußball inklusiver zu gestalten und ein Umfeld zu schaffen, in dem ein schwuler Spieler sich mit einem Coming-out wohlfühlen würde. Trotz der Bemühungen gibt es allerdings bisher keinen einzigen offen schwulen aktiven Profi-Spieler in England.