Entscheidung vertagt Blutspendeverbot bleibt bis 2021 erhalten
Dieses Jahr wird sich am Blutspendeverbot nichts mehr ändern. Das legte am 3. November die Arbeitsgruppe „Blutspende von Personen mit sexuellem Risikoverhalten“ fest. Erst am 27. Januar will man sich erneut treffen.
„Das unsinnige Blutspendeverbot für homo- und bisexuelle Männer hält sich hartnäckig“, so FDP-Fraktionssprecher Jens Brandenburg laut der BILD. „Es stigmatisiert schwule Männer und verschärft die ohnehin schon akute Knappheit an Blutreserven.“ Die Arbeitsgruppe habe nun „immerhin den Sachstand erörtert, die eigentliche Entscheidung aber wieder einmal vertagt“. Dabei hinke Deutschland mit der zwölf-monatigen Enthaltsamkeit weltweit hinterher. Es sei höchste Zeit, das „ewig gestrige Blutspendeverbot endlich abzuschaffen“. LGBTI*-Aktivist Lucas Hawrylak überrascht die Verzögerungstaktik nicht, verstehen kann er sie jedoch nicht: „Die medizinische Faktenlage ist klar und die aktuellen Regelungen nicht länger halt- und erklärbar.“
Während dessen werden die Reserven immer knapper: „Die Lage ist kritischer als zu Hochzeiten des Lockdowns. Unsere Bestände sind fast aufgebraucht“, so das Deutsche Rote Kreuz.