Erste Haftstrafe verbüßt Waffenlieferant des NSU wieder frei
Carsten S. (40) wurde 2018 als Waffenlieferant der neonazistischen Terror-Vereinigung Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) zu einer Jugendstrafe von drei Jahren verurteilt. Er war der einzige, der im NSU-Prozess voll aussagte, seine Taten glaubhaft bereute und seine Strafe klaglos antrat. Unter Tränen belastete er damals sowohl sich als auch den früheren NPD-Abgeordneten Ralf Wohlleben und bat die NSU-Opfer um Entschuldigung. Als Carsten S. damals die Mordwaffe übergab, war er 19 Jahre alt. Bereits kurz darauf brach er den Kontakt ab, zog nach Düsseldorf, outete sich als schwul und arbeitete bei der Aids-Hilfe.
„Er bereit seine Tat bis heute sehr. Sie wird ihn nie loslassen. Aber er ist auch zuversichtlich, jetzt ein neues Leben beginnen zu können“, so Anwalt Johannes Pausch über seinen Klienten. Wegen seiner Aussagen befindet sich Carsten S. laut der Taz in einem Zeugenschutzprogramm. Daher wissen selbst seine Anwälte nicht, wo er einsaß oder wo und unter welchem Namen er heute lebt.