Für Regenbogen-Familien Israel erlaubt homosexuellen Paaren die Leihmutterschaft
Eine Gesetzesänderung erlaubt es ab dem 11. Januar allen israelischen Bürger:innen – auch Singles und homosexuellen Paaren, eine Leihmutterschaft in Anspruch zu nehmen. Zuvor war dieser Weg zur Elternschaft lediglich heterosexuellen Paaren vorbehalten, und das auch nur unter zahlreichen Auflagen.
Ein historischer Tag
„Heute schreiben wir Geschichte“, so Gesundheitsminister Nitzan Horowitz laut dem SRF am Dienstag. „Es ist ein historischer Tag für den Kampf von LGBTI* in Israel, für den langen Kampf um Gleichheit für jeden Menschen und ein historischer Tag für die ganze israelische Gesellschaft.“ Bislang mussten homosexuelle Israelis mit Kinderwunsch eine Leihmutterschaft im Ausland arrangieren – ein teures wie kompliziertes Verfahren. Laut Horowitz könne die Änderung nun vielen den Traum von der Familiengründung erfüllen. Dabei wolle man aber auch die Rechte der Leihmütter schützen. Bisher melden sich lediglich 100 Leihmütter pro Jahr. Wer an einer Leihmutterschaft interessiert ist, muss einen offiziellen Antrag stellen. Anschließend entscheidet ein Komitee über die Eignung der künftigen Eltern und der Leihmutter.
Gerichtsurteil für Chancengleichheit
Die Änderung kam letztendlich durch ein Gerichtsurteil vom Juli 2021 zustande, das die bisherige Regelung als Verstoß gegen die Menschenrechte einstufte. In den letzten Jahrzehnten wurde Israel stets toleranter. Dennoch können Homosexuelle bis heute nicht heiraten.