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Estnischer Minister verteidigt Referendum gegen Ehe für alle

„Heterophobie“ Estnischer Minister verteidigt Referendum gegen Ehe für alle

co - 20.10.2020 - 15:00 Uhr

Der estnische Innenminister und stellvertretende Ministerpräsident Mart Helme ist Gründer der rechtspopulistischen Estnischen Konservativen Volkspartei EKRE, die auf Europa-Ebene unter anderem mit der AfD kooperiert. Während der Kommunalwahlen 2021 schlägt die Partei ein Referendum vor, um die Ehe in der Verfassung als Vereinigung von Mann und Frau festzuschreiben. Laut Helme sei die Verfassungsänderung wichtig für den Fortbestand des Landes: „Ohne Ehe, ohne Frauen und Männer, die Kinder haben, gibt es keine Zukunft“, erklärte der Politiker im Interview mit der Deutschen Welle. „Wir wollen, dass der Staat überlebt, aber er kann nicht ohne Kinder und ohne Moral überleben.“

LGBTI* sollten laut Helme lieber nach Schweden auswandern, wo man sie herzlicher empfangen würde. Er selbst sei Homosexuellen gegenüber unfreundlich eingestellt. Homophobie will er sich aber nicht nachsagen lassen. Stattdessen seien diejenigen, die das Referendum für unnötig hielten, „heterophob“: „Wenn die ihre eigene Homo-Propaganda machen können, dann können wir andere Propaganda machen.“

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