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Carl Nassib muss die Worte seines Cheftrainers verarbeiten

Homophobe Kommentare Carl Nassib muss die Worte seines Cheftrainers verarbeiten

km - 14.10.2021 - 15:00 Uhr

Der Verteidiger der Las Vegas Raiders, Carl Nassib, hat nach dem Rücktritt von Raiders-Cheftrainer Jon Gruden einen Tag Auszeit genommen. Grund dafür sind die neuen Informationen über seinen inzwischen Ex-Cheftrainer. Dieser verschickte E-Mails mit homophoben, transphoben, rassistischen und frauenfeindlichen Kommentaren an Kollegen aus der National Football League, bevor er Cheftrainer der Raiders wurde.

Einen Tag Auszeit

"[Nassib] hat heute einen persönlichen Tag beantragt", sagte Raiders General Manager Mike Mayock. "Er hat einfach gesagt, dass er eine Menge zu verarbeiten hat, dass in den letzten Tagen eine Menge passiert ist, und natürlich unterstützen wir diese Bitte."

Gruden war der Cheftrainer, als Nassib sich dieses Jahr als erster aktiver NFL-Spieler als schwul outete. (SCHWULISSIMO berichtete)

„Ich wollte nie jemanden verletzen“

Am Montag reichte der Trainer seinen Rücktritt ein.
"Ich bin als Cheftrainer der Las Vegas Raiders zurückgetreten", sagte Gruden in einer Erklärung, berichtete USA Today. "Ich liebe die Raiders und möchte keine Ablenkung sein. Ich bedanke mich bei allen Spielern, Trainern, Mitarbeitern und Fans der Raider Nation. Es tut mir leid, ich wollte nie jemanden verletzen."

Die E-Mails wurden im Rahmen einer NFL-Untersuchung gegen das Washington Football Team in einer anderen Angelegenheit aufgedeckt. Sie wurden zwischen 2011 und 2018 verschickt.

Homosexuellen Spieler als „Schwuchtel“ bezeichnet

In einer E-Mail bezeichnete Gruden den NFL-Kommissar Roger Goodell als "Schwuchtel" und einen "ahnungslose Anti-Football-P****". Außerdem bezeichnete er den geouteten Spieler Michael Sam als "Schwuchtel". In einem anderen Fall verspottete Gruden Caitlyn Jenner für ihre Anpassung.

Als Nassib sich outete, unterstützte Gruden den Verteidiger öffentlich. "Ich habe schon vor langer Zeit gelernt, dass das, was einen Mann anders macht, ihn großartig macht", sagte Gruden damals.

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