„I Am Samuel“ Kenia verbietet Dokumentarfilm über schwulen Mann
Der einfühlsame Dokumentarfilm „I Am Samuel“ dreht sich um einen schwulen Kenianer, der in seinem LGBTI*-feindlichen Umfeld nach Akzeptanz sucht. Jetzt wurde der Film von den kenianischen Behörden verboten.
Begründung für das Filmverbot
Die kenianische Fernseh-Aufsichtsbehörde bezeichnete den Film als „inakzeptabel und erniedrigend für das Christentum“. Eine Analyse der Film-Kommission habe ergeben, dass das Werk „Werte propagiert, die im Widerspruch zu unserer Verfassung, Kultur, Werten und Normen stehen“. Kommissionschef Christopher Wambua behauptete, der Dokumentarfilm „könnte leicht gefährdete Gruppen, einschließlich Kinder, ungeeigneten Inhalten aussetzen“.
Widerstand gegen die Zensur
Neela Ghoshal von der Human Rights Watch kann nicht verstehen, wie der Film gegen kenianische Werte verstößt: Während ihres eigenen Aufenthalts in Kenia habe sie jeden Tag gesehen, wie fürsorglich, freundlich, tolerant und offen die Menschen dort seien. „Kenia ist in jeglicher Hinsicht divers: geografisch, ethnisch, religiös und, ja, auch in Bezug auf sexuelle Orientierung und Gender-Identität.“ Der „fadenscheinige“ Versuch, den Film zu zensieren, werde keinen Bestand haben. Regisseur Peter Murimi schrieb auf Twitter: „I Am Samuel“ sei wichtig, weil es einen „konstruktiven Dialog über LGBTI*-Rechte in Kenia“ ermögliche. „Der Film zeigt, wie viel wir gemeinsam haben.“ Laut Reuters hat Murimi noch nicht aufgegeben – es seien schon andere Filmverbote gekippt worden.