Im Schatten der LGBTI*-Debatte Schmähgesänge und ein Flitzer vor dem Anpfiff in der EM
Gestern spielte Deutschland gegen Ungarn. Doch offenbar gab es nicht nur im Fußball einen Kampf um den Sieg. Die Debatte über LGBTI* legte sich wie ein Schatten über das Stadion. Beim Gesang der deutschen Nationalhymne wendeten sich die ungarischen Fans ab und ließen Schmähgesänge ertönen. Als Ungarn seine Hymne vortrug, wurde diese von einem Flitzer gestört, der mit einer Regenbogenflagge in den Händen über das Feld rannte.
Böse Rufe aus ungarischen Reihen
Vor dem Anpfiff war einiges los. Zunächst war es ruhig im Stadion. Nur bei einem Corona Testzentrum für die ungarischen Fans gab es Festnahmen, weil Rauchtöpfe gezündet wurden. Es sei normal, dass die Fans Konkurrenzkämpfe zeigen. Lautstarke Bemerkungen sind keine Seltenheit, sagte ein Polizeisprecher. Doch gegenüber den Regenbogenfahnen schwingenden deutschen Fußballfreunden gab es „Schwul, schwul, Deutschland, schwul“-Rufe. Ähnliches wurde später auch gesungen. Journalisten bekamen Mittelfinger zu sehen.
Provokation durch Regenbogenfarben
Selbst die Busse, welche ungarische Fans transportierten, waren mit Regenbogenfläggchen ausgestattet, die teilweise abgerissen und zu Boden geworfen wurden. Die Symbole für Akzeptanz und Gleichberechtigung hatten zu diesem Anlass eine besondere Bedeutung. Es wurde gegen das ungarische Gesetz protestiert, welches Informationen von Homosexualität gegenüber Jugendlichen und Kindern in Ungarn unmöglich macht, schrieb welt.de. Es war sogar geplant, das Stadion in Regenbogenfarben erstrahlen zu lassen, doch die UEFA hatte dies abgelehnt: (SCHWULISSIMO berichtete).