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Deutschland bestärkt Einsatz

Kampf gegen HIV Bundesrepublik unterstützt Fond mit 1,3 Milliarden Euro

ms - 15.09.2022 - 12:00 Uhr

Wochenlang war darum gerungen worden, nun hat die Bundesregierung ein starkes Signal im Kampf gegen die Bekämpfung der weiteren HIV-Ausbreitung gezeigt: Mit 1,3 Milliarden Euro unterstützt Deutschland den globalen Fond gegen Aids, Tuberkulose und Malaria. Damit stockt die Bundesrepublik ihre Zahlungen für den weltweiten Fond, dessen Finanzierung im Abstand von drei Jahren neu vergeben wird, um rund 30 Prozent auf. Der Betrag soll von 2023 bis 2025 globale Bemühungen dabei unterstützen, die Forschung weiter voranzutreiben, Präventionsmaßnahmen aktiver anzugehen und somit die Verbreitung von Aids sowie die Neu-Infektionen mit HIV massiv einzuschränken und bis 2030 beinahe gänzlich zu stoppen.

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) zeigte sich sehr erfreut über die finanzielle Zusage der Bundesregierung und erklärte zudem, dass es in den vergangenen Jahren durch die Corona-Pandemie erhebliche Rückschläge im Kampf gegen Aids gegeben habe. Auch viele HIV-Forscher sahen das Ziel, bis 2030 die Krankheit im Wesentlichen eingedämmt zu haben, in weite Ferne gerückt – gerade in den USA stieg zuletzt die Zahl der Neu-Infektionen wieder, nachdem viele HIV-Beratungszentren bereits mit der Versorgung von Covid-Patienten überlastet waren. Auch die Lockdowns selbst sowie beispielsweise unterbrochene Therapiemaßnahmen oder auch Lieferengpässe hatten weltweit die HIV-Lage verschlechtert. "Der globale Fond ist das wichtigste Instrument, um HIV, Tuberkulose und Malaria zu bekämpfen. Die Kurskorrektur der Bundesregierung ist wichtig und richtig. Nur so können die Rückschritte wegen der Coronapandemie wieder wettgemacht werden“, so die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung. Und die Entwicklungshilfeorganisation ONE erklärte, dass Deutschland damit dazu beitrage, dass das Leben von Millionen Menschen gerettet werden könne.

Auch Ministerin Schulze bekräftigte, dass mit der Zusage von Deutschland nun das globale Ziel, welches auch die Vereinten Nationen (UN) nach wie vor anpeilen, noch erreicht werden kann, denn eine wesentliche Rolle dabei spiele eben der, im Jahr 2002 gegründete globale Fond. Wie angespannt die Situation zuletzt war, hatte sich auch bis vor wenigen Tagen im Umfeld der UN gezeigt – noch in diesem Monat soll jetzt bei der UN-Vollversammlung in New York die sogenannte Wiederauffüllungskonferenz für den globalen Fond stattfinden, sodass insgesamt für den Zeitraum bis 2025 mindestens 18 Milliarden Euro festgeschrieben werden können, um so die aktuell laufenden Programme und Initiativen weiterlaufen zu lassen. Deutschland hatte in der letzten Dreijahres-Periode eine Milliarde Euro dazu beigetragen und war damit bereits der viertgrößte staatliche Geldgeber weltweit.

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