Konversionstherapie in Asien Pakistanischer Geistheiler rühmt sich mit Erfolg
Trotz internationaler Kritik und obwohl mittlerweile bestätigt ist, dass Konversionstherapien nichts als Schmerz und Leid bringen, sind solche Maßnahmen in Ländern, in denen gleichgeschlechtliche Liebe verboten ist, weiterhin beliebt. So ist es auch in Pakistan. Jüngst prahlte dort ein Exorzist mit dem Erfolg seiner Methode: Mit Gebeten und Schlägen will er mehr als 500 LGBTI*-Personen „geheilt“ haben.
„60 Prozent der Fälle von Homosexualität, die bei mir landen, sind das Resultat on schwarzer Magie und Dämonenbesessenheit“, so der 35-jährige Tineenullah Fahad laut Vice World News. Seit 2012 bietet er als Raqi (oder Geistheiler) Konversionstherapien an. Seine „Klinik“ befindet sich über einem Billigladen in Islamabad. Hier arbeitet er in einem Raum, der ebenso zu einem Psychiater gehören könnte.
Fahad glaubt, dass Homosexualität unnatürlich ist und sich unter dämonischer Beeinflussung offenbart: „Als Satan von Allahs Hof vertrieben wurde, schwor er, Rache an der Menschheit zu nehmen, indem er sie dazu bringe, Gottes Gebote abzulehnen, damit sie solchen unnatürlichen Aktivitäten verfallen.“
Psychiater Salmaan Tahir aus Islamabad hat viele Patienten, die unter durch Konversionstherapie herbeigeführten Traumata leiden. „Es gab Fälle, in denen Menschen unter Konversionstherapien Schläge und körperliche Strafen erfahren haben und im Krankenhaus landeten“, so Tahir. Die Geschichten seien „absolut schockierend“ – ein Klient sei beispielsweise gefesselt und in die Mülltonne gesteckt worden.