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Anzeige gegen den Bund Katholischer Ärzte

Konversionstherapie-Werbung Anzeige gegen den Bund Katholischer Ärzte

co - 16.09.2020 - 14:00 Uhr

Im Mai beschloss der deutsche Bundestag ein Verbot von Konversionstherapien an Minderjährigen und unaufgeklärten Erwachsenen. Auch die Werbung und Vermittlung solcher Angebote wurde damit verboten (SCHWULISSIMO berichtete). Dagegen verstößt nach Auffassung der Bundestags-Abgeordneten Ulle Schauws von den Grünen nun der Bund Katholischer Ärzte (BKÄ). Daher erstattete sie Anzeige gegen die Vereinigung. Außerdem erklärte sie in einem Brief an die Bundes-Ärztekammer und das Bundes-Gesundheitsministerium: „Wir haben nun ein Gesetz, das solche lebensgefährlichen Therapien verbietet.“ Sie fordert, dass man auch berufsrechtliche Schritte gegen den BKÄ einleitet.

Auf Twitter schrieb Schauws dazu: „Wer immer noch Heilung durch Konversionstherapien anpreist, auf widerwärtige Weise [LGBTI*] als „Leidende“ mit „psychischen Defizit“ verunglimpft, kriegt die Breitseite mit dem Strafrecht.“ Solche Formulierungen sind jetzt auf der Seite des BKÄ nicht mehr auffindbar – da hat die Strafanzeige wohl Wirkung gezeigt. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland liegen laut der Frankfurter Rundschau jedoch Screenshots vom 9. September vor, die Schauws Aussagen bestätigen.

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