Kulturkampf in Texas Umräum-Aktion zwang Bibliothek zu drei Ruhetagen
Der neueste Versuch, die LGBTI*-Community aus der texanischen Lebenswirklichkeit zu verbannen, richtet sich an öffentliche Bibliotheken. Jetzt zwang eine richterliche Anordnung die Llano County Library dazu, drei Tage dicht zu machen und ihren Bestand zu überprüfen.
Beschwerden über „jugendgefährdende“ Bücher
Laut LGBTQNation begann alles mit Gouverneur Greg Abbott, der den Schulbibliotheken in einem Brief an die Texas Association of School Boards vorwarf, dass sie Pornografie lagerten. Der Verband antwortete, dass man weder Einfluss auf die Schulbezirke noch auf die Richtlinien für Schulbibliotheken habe. Der republikanische Abgeordnete Matt Krause legte nach und schickte eine 850 Titel umfassende Bücherliste an die Schulbehörden. Er wollte wissen, wie viele dieser Bücher in ihren Bibliotheken vorhanden seien und wie viel Geld sie darin investiert hätten.
Richterliche Anordnung
Daraufhin ordnete Bezirksrichter Ron Cunningham an, dass die öffentliche Llano County Library ihren Bestand auf für Kinder „unangemessene“ Themen wie LGBTI*- und Rassismus-Aufklärung untersucht. Die Bibliothek kündigte bereits an, dass sie deswegen drei Tage schließen muss – plant aber, die Zensur mit einer neu eingerichteten Abteilungen für junge Erwachsene zu umgehen: „Kein Buch ist richtig für alle, aber ein einziges Buch kann für die richtige Person alles verändern“, so Wendy Woodland von der Bibliotheken-Vereinigung in Texas laut dem Texas Tribune. Das sei es, wofür Bibliotheken stünden.