Kurzbesuch in Budapest Papst Franziskus mahnt zu Offenheit und gegenseitigem Respekt
Am Sonntagvormittag feierte Papst Franziskus bei seinem Kurzbesuch in Budapest auf dem Heldenplatz mit etwa 100.000 Gläubigen die Abschlussmesse zum 52. internationalen Eucharistischen Kongress. Die Hauptstadt wird seit Ende 2019 von einem Bündnis regiert, das der Orbán-Regierung oppositionell gegenübersteht. Den Papstbesuch nahm die Stadtverwaltung zum Anlass, um regierungskritische Plakate anzubringen. Auf ihnen waren Franziskus-Zitate über Homosexualität und Amtsmissbrauch abgedruckt, die als Kritik an Orbáns Politik verstanden werden konnten.
Eine Einladung dazu, die Arme zu öffnen
„Mein Wunsch ist, dass ihr so sein möget: gefestigt und offen, verwurzelt und respektvoll“, so der Papst laut Austria Presse Agentur bei seiner Predigt. Das „Kreuz“ lade auch dazu ein, sich nicht zu verschanzen, sondern die Arme auszubreiten. Diversität gefährde zwar Sicherheit und Stabilität, sei jedoch „trotzdem eine großartige Möglichkeit, das Herz für die Botschaft des Evangeliums zu öffnen: Liebt einander so wie ich euch liebe.“
Ein Treffen zwischen Franziskus und Orbán
Vor dem Gottesdienst gab es eine Begegnung zwischen dem Papst und Ungarns Staatsoberhaupt. Bei dem Treffen ging es zum Beispiel um die Rolle der Kirche in Ungarn und um den Umweltschutz. Orbán soll wohl darum gebeten haben, dass der Papst das christliche Ungarn nicht untergehen lassen möge.