LGBTI*-Aktivistin festgenommen Ein neuer Grund für Proteste in tunesischer Hauptstadt
Am Wochenende haben in Tunesien tausende Menschen demonstriert. Sie forderten dabei die Freilassung einer LGBTI*-Aktivistin, die im jetzt im Gefängnis sitzt. Bereits seit Januar gibt es immer wieder Proteste gegen die Regierung. Über 1.000 Demonstranten wurden schon festgenommen und einige davon sind immer noch im Gefängnis. Jetzt gab es erneut Anlass für Aufstände.
Verleumdung durch die Polizei
Die Aktivistin Rania Amdouni wurde durch die Polizei unter Druck gesetzt. Diese verbreitete Bilder von ihr in sozialen Netzwerken. Auslöser für dieses Vorgehen waren Proteste gegen Polizeirepressionen. In den Beiträgen der Polizei wurden unter anderem ihr Name und ihre Adresse preisgegeben. Durch spezielle Kommentare war die LGBTI*-Aktivistin plötzlich drohender Gewalt ausgesetzt. Als Amdouni zu einer Wache ging, um die Situation zu klären, wurde sie für die folgenden sechs Monate inhaftiert, wie ihre Anwälte mitteilten.
Ihr Tod weckt Aktivisten der LGBTI*-Gemeinschaft
Der Morning Star berichtet weiter, dass die Gefangennahme für die Proteste gesorgt hatte. Große Menschenmengen füllten die Straßen der tunesischen Hauptstadt. Dabei brachten sie Parolen wie "Niemals zurückweichen, niemals den Widerstand aufgeben" auf Plakaten zum Ausdruck. Die Demonstration galt auch anderen Menschen, die in den letzten Monaten aus ähnlichen Gründen verhaftet worden waren. Doch der Staat reagiert energisch. Er nimmt weitere Aufsässige fest und verweigert Freilassungen.