Direkt zum Inhalt
Politiker:innen wollen Gesetze massiv verschärfen
Rubrik

LGBTI*-Hass in Senegal Politiker:innen wollen Gesetze massiv verschärfen

co - 29.12.2021 - 13:00 Uhr

Wer in Senegal bei gleichgeschlechtlichen Handlungen erwischt wird, dem drohen schon jetzt bis zu fünf Jahre Haft. Einigen Politiker:innen geht das nicht weit genug: Sie haben einen neuen Gesetzesentwurf ausgearbeitet, der die bisherigen Regeln massiv verschärfen will.

Ein strengeres Gesetz

Bisher ist Homosexualität im Strafgesetz des westafrikanischen Landes nur als „Handlung zuwider der Natur“ beschrieben. Das neue Gesetz will homosexuelle Handlungen nun explizit unter Strafe stellen und die Freiheitsstrafe auf fünf bis zehn Jahre erhöhen. Auch Intersexualität – als „Begabung für alle erdenklichen sexuellen Orgien“ – soll mit bis zu zehn Jahren geahndet werden. Laut 76 Crimes wollen die Politiker:innen auch die bloße die Unterstützung von LGBTI*-Rechte bestrafen – egal ob in schriftlicher, mündlicher oder finanzieller Form.

Der Tod der Freiheit

Laut PinkNews ist noch unklar, wie viele Parlamentarier:innen dem Gesetzesentwurf zustimmen werden. Sicher ist jedoch, dass allein die Debatte die ohnehin schon LGBTI*-feindliche Stimmung in Senegal noch weiter anheizen wird. Einheimische LGBTI*-Aktivist:innen ersuchten daher schon jetzt internationale Organisationen darum, sich gegen den Entwurf auszusprechen: „Wenn die individuellen Freiheiten, insbesondere die heiligsten – die Privatsphäre zwischen einwilligenden Erwachsenen – angegriffen werden, dann braucht es wenig Zeit, um zu erkennen, dass die Demokratie in Gefahr ist“, so LGBTI*-Aktivist Djamil Bangoura gegenüber Reuters.

Auch Interessant

Konversionstherapien

Scheitert das Reformvorhaben?

Die Ampel-Koalition wollte das Verbot von Konversionstherapien in Deutschland nachbessern. Scheitert das Vorhaben? Die FDP lehnt einzelne Ideen ab.
Machtkampf in Australien

Religion vs. LGBTI*-Menschenrechte

Klare Kante: Ein Ende der LGBTI*-Diskriminierung an religiösen Schulen fordert jetzt die australische Reformkommission. Gelingt das der Regierung?