Menschen vor dem Abgrund LGBTI* in armen Ländern trifft die Corona-Krise schwer
Laut UN-Experte Victor Madrigal-Borloz hat die Corona-Krise für LGBTI*-Personen überproportional große Folgen. Viele von ihnen arbeiteten in den besonders stark betroffenen Branchen – zudem oftmals ohne Arbeitsvertrag oder Versicherung. Außerdem verstärkten die Maßnahmen die Ausgrenzung und Gewalt, die LGBTI* vielerorts täglich erleben. Gerade unter armen Menschen verbreite sich die Pandemie laut LGBTI*-Expertin Neela Goshal schneller und mit schwereren Krankheitsverläufen. Daher müssten sich auch LGBTI*-Organisationen stärker auf die Ärmsten in der Community konzentrieren.
„Viele von uns haben alles verloren“, so Trans-Aktivistin Manisha Dhakal aus Nepal laut der Bild. Viele LGBTI* könnten kein Geld mehr verdienten und seien monatelang mit ihren ihnen feindlich gesonnenen Familien eingesperrt gewesen. Daraus hätten viele Betroffene schwere psychische Probleme entwickelt.
Laut Ssenfuka „Biggie“ Warry aus Uganda erfahren LGBTI* nun mehr Beleidigungen und Angriffe als zuvor – auch weil man der Community die Schuld am Virus gibt. Durch die schwierige Situation habe auch die Gewalt innerhalb gleichgeschlechtlicher Beziehungen zugenommen.