Mormonische Sexualtherapeutin vorgeladen Kritik an Überzeugungen und Ansichten gegenüber sexueller Gesundheit
Die mormonische Sexualtherapeutin Natasha Helfer soll aus dem Glauben ausgeschlossen werden, da sie LGBTI* unterstützt. Dabei vertritt sie wissenschaftlich belegte Ansichten über Pornos und Selbstbefriedigung. In der Religion gibt es nur wenige Menschen in ihrem Beruf. Fürsprecherinnen für LGBTI* und deren sexuelle Gesundheit sind noch seltener.
Die Vorwürfe
Seit über zwanzig Jahren ist Helfer als Sexualtherapeutin tätig und wurde jetzt vom mormonischen Mitgliedsrat um Erscheinen gebeten. Dieser bemängelte unter anderem ihre Unterstützung für die gleichgeschlechtliche Ehe und ihre Meinung, dass Masturbation keine Sünde sei, sondern zur normalen Entwicklung der Sexualität gehöre. Man unterstellte ihr in einem Brief außerdem, dass sie andere Personen ermutige, aus der Kirche auszutreten.
Briefe an die Kirchenleitung
Den letzten Punkt der Vorwürfe streitet Helfer ab, zu ihren Überzeugungen in Sachen Sexualität steht sie. Dabei vertritt sie die Ansicht, dass übertriebene sexuelle Scham und Ablehnung den Leuten schadet, statt hilft. Das kann sich beispielsweise in Diskriminierung und Gewalt äußern, gegen sich selbst oder andere. Akzeptanz ist ein wichtiger Punkt für die seelische Gesundheit. Die Therapeutin bat die Kirchengemeindemitglieder, die von diesen Themen betroffen sind, vor der Mitgliedsversammlung Briefe an die Kirchenleitung zu senden. Das Treffen fand gestern (Sonntag, der 18. April 2021) statt, berichteten die PinkNews.