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NRW-Kriminalitätsstatistik soll LGBTI*-Hass besser ausweisen

Nach Angriff beim CSD NRW-Kriminalitätsstatistik soll LGBTI*-Hass besser ausweisen

co - 15.09.2022 - 13:00 Uhr

Ende August verteidigte der 25-jährige trans* Mann Malte C. beim CSD in Münster zwei Frauen gegen einen jungen Mann, der diese verbal attackierte. Daraufhin schlug der Mann, anscheinend ein Boxsportler, zu. Wenige Tage später erlag Malte seinen Verletzungen (SCHWULISSIMO berichtete). Letzte Woche war der Angriff auch Thema im Innenausschuss des Landtags in Nordrhein-Westfalen.

„Wer tut so etwas?“

Innenminister Herbert Reul (CDU) kündigte während der Sitzung an, dass man LGBTI*-feindliche Straftaten in der Kriminalitätsstatistik des Landes künftig besser ausweisen solle. „Ich möchte den Angehörigen des jungen Mannes, der mit seinem Handeln viel Zivilcourage bewiesen hat, mein herzliches Beileid aussprechen“, so Reul laut der Münsterschen Zeitung. „Sein Mut hat ihn letztlich das Leben gekostet.“ Seit 2017 habe man in NRW 18 solcher Straftaten registriert und 13 Verdächtige ermittelt. Nun möchte Reul das Dunkelfeld gerne besser ausleuchten und die Frage klären: „Was sind das eigentlich für Menschen, die andere wegen ihrer sexuellen Orientierung angreifen?“

Mutmaßlicher Täter schweigt

Ein 20-jährige Tatverdächtiger wurde noch am Abend des CSD festgenommen. Ihm wird Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen. Laut Oberstaatsanwalt Dirk Ollech von der Staatsanwaltschaft Münster schweigt er sich zu den Vorwürfen weiterhin aus. Der Mann sei der Polizei wegen einigen Körperverletzungsdelikten bekannt. Man gehe von Flucht- und Wiederholungsgefahr aus.

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