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Türkische Pride-Teilnehmende freigesprochen

Nach mehr als zwei Jahren Türkische Pride-Teilnehmende freigesprochen

co - 12.10.2021 - 13:00 Uhr

2019 organisierten Studierende an der türkischen Middle East Technical University (METU) in Ankara eine nicht bewilligte Pride. Die Polizei ging mit Pfefferspray und Gummischrot gegen die Demonstrierenden vor. 18 Studierende und ein Mitarbeiter angeklagt.

Gericht beschließt Freispruch

Mehr als zweieinhalb Jahre lang warteten die Teilnehmenden nun auf das Gerichtsverfahren, das immer wieder nach hinten verschoben wurde. Am 8 Oktober entschied das Gericht endlich, dass die Angeklagten keine Straftat verübt hatten. Nur einer von ihnen wurde wegen einer unflätige Geste gegenüber der Polizei zu einer Geldstrafe verurteilt.

Eine nationale Schande

Anwältin Oyku Didem Aydin findet es laut Reuters eine Schande, dass diese jungen Angeklagten so lange kriminalisiert wurden. Und das alles nur wegen einer Regenbogenfahne. Was könnte diese denn für einen Schaden anrichten? Dagegen gäbe es Videobeweise, in denen ein Polizist die Demonstrierenden anschrie: „Wir sind gegen eure Existenz!“ Auch Präsidentin Kristine Garina von der European Pride Organisers Association findet es zwar schön, dass die Angeklagten freigesprochen wurden. Aber es sei auch eine „Schande“ für die Türkei, dass sie überhaupt angeklagt wurden und so lange um ihre Zukunft bangen mussten. Denn dr Europäische Gerichtshof für Menschenrechte habe schon lange entschieden, dass solche Veranstaltungen nicht verboten werden dürfen. Das ganze Verfahren sei daher eine unnötige Zeitverschwendung gewesen.

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