Outing in einer Talkshow Ehemaliger italienischer Sport-Minister ist schwul
Bis Februar 2021 war der 47-jährige Politiker Vincenzo Spadafora noch Minister für Jugend und Sport. Er gehört zu den bekanntesten Gesichtern der populistischen Partei Fünf-Sterne-Bewegung. Das öffentliche Coming-out sah er aufgrund seiner Position als öffentliche Person mit einem politischen Amt als seine Pflicht an.
Engagement für die LGBTI*-Community
Spadafora setzte sich schon zu Beginn seiner politischen Laufbahn für LGBTI*-Rechte ein. Er arbeitete zuletzt mit an einem letztlich gescheiterten Gesetz, das LGBTI*-feindliche Straftaten als Hassverbrechen klassifizieren sollte (SCHWULISSIMO berichtete). Jetzt outete sich der Politiker in der Late-Night-Talkshow “Che Tempo Che Fa” mit Gastgeber Fabio Fazio als schwul. Zu Gast war er dort, um seine Autobiografie „Unreserved“ vorzustellen.
„Eine öffentliche Rolle birgt große Verantwortung“
Der Politiker glaubt, dass das Privatleben grundsätzlich privat bleiben sollte. Bei Personen mit einer öffentlichen Rolle sähe das jedoch anders aus, weil sie mehr Verantwortung hätten. Mit dem Coming-out wollte Spadafora laut PinkNews sein „politisches Engagement für all jene zu bezeugen, die jeden Tag für ihre Rechte kämpfen“, aber weniger Möglichkeiten dazu haben als er. Außerdem wollte er als praktizierender Katholik zeigen, dass seine Sexualität nicht seinem Glauben widerspreche. In Italien werde Homosexualität benutzt, politischen Gegnern zu schaden. Doch Spadafora hofft, fortan weiterhin ausschließlich nach seinen Errungenschaften beurteilt zu werden.