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Pakistan – Schule für Trans-Frauen // © Valeria Blanc

Pakistan – Schule für Trans-Frauen Im konservativen Land soll es für Transgender leichter werden

tr - 12.07.2021 - 13:00 Uhr

Der Bildungsminister in Pakistan, Murad Raas, gründete eine Schule für Trans-Frauen in Multan, der siebtgrößten Stadt im Land. Der Politiker ist seit August 2018 Mitglied der Provinzversammlung des Bundesstaats Punjab. Sowohl Lehrerinnen als auch Lernende sind transsexuell. Bisher wurden solche queeren Damen in dem konservativen Land aus dem Bildungssystem ferngehalten. Doch jetzt wird „Bildung für alle“ versprochen.

Transfeindlichkeit wird bekämpft, die letzten Versuche scheiterten

Bereits vor zwei Jahren wurde ein Gesetz in Pakistan verabschiedet, welches Transgender besser schützen sollte. Obwohl dies als Fortschritt gefeiert wurde, scheiterte es an der Umsetzung. Noch immer herrscht starke Transfeindlichkeit im Land und es gibt viele Gewaltopfer in den konservativen Regionen. Selbst von den eigenen Familien werden Trans-Frauen häufig verstoßen. Da sie von der Gesellschaft gemieden werden, müssen sie ihren Lebensunterhalt häufig mit Betteln und Prostitution verdienen.

Frei von Diskriminierung lernen

Eine Schülerin berichtete, dass die Lehrkräfte in der Schule extrem höflich seien und man sich dort entspannt fühlen könne. Neben Nachmittagsunterricht wird auch eine Berufsausbildung angeboten. Dabei verläuft der Schultag frei von Diskriminierung. Aktivisten setzen sich stark für Transgender-Rechte ein. Ähnliche Schulen für islamische Trans-Menschen eröffneten in der Hauptstadt Islamabad und in Bangladesch nahe der Stadt Dhaka, berichtete bild.de am letzten Wochenende.

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