Paris für Menschenrechte Frankreich will LGBTI*-Rechte international vertreten
Gestern kündigte Frankreichs Premierministerin Élisabeth Borne in einer Presse-Konferenz in Orléans an, künftig eine Person zu beschäftigen, die LGBTI*-Rechte international voran bringen soll. Konkret geht es um die Entkriminalisierung von Homosexualität und trans* Identitäten weltweit. Die neue Stelle soll zum Außenministerium gehören. Wer sie besetzt, soll bis zum Jahresende feststehen.
Situation wurde unerträglich
„In den vergangenen Jahren sind die Rechte von LGBTI* in Frage gestellt worden, auch auf europäischem Boden, so Borne laut der Deutschen Presse-Agentur. Das sei inakzeptabel. Neben der neuen Stelle will Borne zusätzlich Regierungsmittel in Höhe von 3 Millionen Euro zur Verfügung stellen, mit denen die 35 existierenden Anlaufstellen für LGBTI* gestärkt und zehn weitere geschaffen werden sollen. Ziel ist es, dass es in jeder Region des französischen Festlands mindestens zwei Zentren gibt.
LGBTI*-Rechte in Frankreich
Homosexualität wurde in Frankreich offiziell schon 1791 entkriminalisiert. Bis vor vierzig Jahren existierte jedoch noch ein Gesetz, das das Alter, ab dem Jugendliche sexuell mündig sind, für homosexuelle Beziehungen höher ansetzte als für heterosexuelle. Die Ehe für alle gibt es seit 2013 – damals stimmte die heutige Ministerin Caroline Cayeux laut France24 dagegen. Letzten Monat geriet die Regierung wegen einigen ihrer Aussagen, die von vielen als LGBTI*-feindlich eingestuft werden, in die Kritik.