Politiker muss ins Gefängnis Urteil nach sexuellem Missbrauch
Einst wurde er als strahlender neuer Stern der konservativen Torys in Großbritannien gehandelt, nun dürfte sein politisches Licht vorerst ganz erloschen sein: Der ehemalige Tory-Abgeordnete Imran Ahmad Khan wurde zu 18 Monaten Haft verurteilt, nachdem er des sexuellen Missbrauchs und der Nötigung eines damals 15-jährigen Teenagers für schuldig befunden worden war.
Der Fall wurde vor dem Southwark Crown Court verhandelt. Der 48-jährige Khan habe demnach einen Teenager gezwungen, Alkohol zu trinken und anschließend mit ihm Pornos anzusehen. Die Geschworenen erfuhren dabei auch, wie Khan die Füße und Beine des Jungen immer wieder berührte und sich seinen Genitalien bis auf eine Haaresbreite näherte. Die BBC berichtete zudem, dass das Opfer in seiner Aussage beschrieb, wie Khan begann, ihn "langsam zu streicheln", und dies auch fortsetzte, obwohl er aufgefordert wurde, damit aufzuhören. Zum Zeitpunkt des Übergriffs wurde angeblich auch die Polizei gerufen, aber der Fall soll nicht weiter verfolgt worden sein.
Der heute 29-jährige Kläger, dessen Name aus rechtlichen Gründen nicht genannt wurde, sagte, der Angriff auf dieser Hausparty in Staffordshire habe ihn "verängstigt, verletzlich, betäubt, schockiert und überrascht" zurückgelassen. Erst 2019 hatte sich der heute junge Mann an die Konservative Partei gewandt, um sie über den Übergriff zu informieren, nachdem er erfahren hatte, dass Imran Ahmad Khan bei den Parlamentswahlen antreten würde. Er wandte sich dann an die Polizei, nachdem Khan ohne weitere Konsequenzen von Seiten der Partei zum Abgeordneten gewählt worden war.
Khan wurde von den Geschworenen nach fünfstündigen Beratungen für schuldig befunden und von der Konservativen Partei daraufhin auch suspendiert. Richter Baker gegenüber dem ehemaligen Politiker: "Das einzige Bedauern, das Sie empfinden, gilt Ihnen selbst, weil Sie sich aufgrund Ihrer Handlungen vor 14 Jahren heute in dieser Lage befinden.“ Imran Ahmad Khan wurde 2019 zum ersten schwulen muslimischen Parlamentsabgeordneten Großbritanniens ernannt, nachdem bekannt wurde, dass er während seines Wahlkampfes den LGBT+ Conservatives Candidates Fund in Anspruch genommen hatte. Er bestritt jedoch, dass er schwul sei und dass der Fond nur "irrtümlich" auf seinen Namen ausgestellt worden sei. Erst während seines Prozesses gab er schlussendlich zu, dass er tatsächlich schwul ist.